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Berlin: IBAG und Bavaria: Kein Watergate in der Bankgesellschaft nach Einbruch

Der Einbruch bei den Bankgesellschaft-Tochterfirmen IBAG und Bavaria ist nach Einschätzung von Polizei und Staatsanwaltschaft nichts anderes als die Tat normaler Krimineller. Die Täter haben nach Einschätzung der Ermittler nur Interesse an den wertvollen Geräten gehabt, nicht aber an irgendwelchen gespeicherten Daten.

Der Einbruch bei den Bankgesellschaft-Tochterfirmen IBAG und Bavaria ist nach Einschätzung von Polizei und Staatsanwaltschaft nichts anderes als die Tat normaler Krimineller. Die Täter haben nach Einschätzung der Ermittler nur Interesse an den wertvollen Geräten gehabt, nicht aber an irgendwelchen gespeicherten Daten. Auch IBAG-Sprecher Herbert Beinlich sagte gestern zum Tagesspiegel, es gebe nicht den geringsten Anhaltspunkt, dass jemand versucht hätte, sich in den zentralen Computer einzuwählen - "geschweige, dass es gelungen wäre". Der politischen Verschwörungstheorie, die am Vortag von der CDU angedeutet worden war, scheint damit jeder Hintergrund zu fehlen.

Die Theorie stützt sich offenbar lediglich auf die Tatsache, dass die betroffenen Firmen Töchter der Berliner Bankgesellschaft sind und dass es im Abgeordnetenhaus einen Untersuchungsausschuss "Bankgesellschaft" gibt. Der Einbruch bei den beiden Firmen war von einem Wachmann um 0 Uhr 10 in der Nacht vom 28. zum 29. April entdeckt worden. Die Diebe hatten mehrere Türen und Schränke aufgebrochen und Dutzende Rechner, drei Handys und zwei Geldkassetten mitgehen lassen.

Die Kripo war nach kurzer Zeit zur Stelle und kam zum Schluss, dass es sich um einen ordinären Einbruch handele. Dies ließ sich IBAG-Sprecher Beinlich gestern noch einmal von den ermittelnden Beamten bestätigen, nachdem die CDU-Spekulationen in die Öffentlichkeit gelangt waren.

Der parlamentarische Geschäftsführer der Christdemokraten, Nicolas Zimmer, hatte in dem Einbruch "eine große Gefahr" für den Untersuchungsausschuss gesehen, weil womöglich Beweismaterial illegal beschafft worden sei und unverzichtbare Unterlagen abhanden gekommen sein könnten. Zimmer benutzte sogar den Begriff "Watergate".

Beinlich legte gestern indessen Wert auf die Feststellung, dass Akten weder durchwühlt noch entwendet worden seien. Es gebe keinen Hinweis, dass die Diebe an irgendwelchen Unterlagen interessiert gewesen seien. Für einen simplen Einbruch spricht auch die Tatsache, dass die Diebe noch in andere Firmenbüros in dem Gebäude an der Berliner Straße eingebrochen sind. Was dort gestohlen wurde, konnte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Sascha Daue, gestern nicht sagen. Solche Büroeinbrüche, bei denen es heutzutage vor allem um Computer geht, häufen sich nach Einschätzung der ermittelnden Polizei-Dienststelle derzeit in Berlin - so hörte es Beinlich nach eigenen Angaben bei der Kripo. Die Polizeipressestelle wollte das gestern nicht bestätigen. Sie verfügt allerdings auch gar nicht über statistisches Material, in dem das Diebesgut aufgeschlüsselt wäre.

Der letzte spektakuläre Einbruch dieser Art geschah ebenfalls im April. Aus der Redaktion der Zeitschrift "Super-Illu" an der Mollstraße in Mitte wurden damals 60 Computer gestohlen.

pen, weso

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