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Berlin: Ich auch!

Von David Ensikat Also Leute, na ja, also… Ach, Mensch, was soll’s, ich sag’ das jetzt einfach mal. Es hat ja keinen Zweck, das mit sich herumzuschleppen.

Von David Ensikat

Also Leute, na ja, also… Ach, Mensch, was soll’s, ich sag’ das jetzt einfach mal. Es hat ja keinen Zweck, das mit sich herumzuschleppen. Es kommt ja doch irgendwann raus.

Ich war neulich im Museum, mit meinem Sohn, und habe an der Kasse… Ach, ich weiß nicht. Vielleicht ist das ja auch alles ganz lächerlich. Nein, ist es nicht! Es handelt sich um eine Verquickung amtlich erworbener Vorteile und privater Vergnügungen!

Also ich habe an der Museumskasse meinen Presseausweis gezeigt. Ohne rot zu werden, einfach so. Ohne ihrerseits rot zu werden, reichte mir die Kassiererin die Eintrittskarte rüber, einfach so, ganz umsonst, und nach dem Alter des Sohnes hat sie auch nicht gefragt. Wir sind dann rein ins Museum, haben uns die Bilder angeschaut, die teuren, und sind erst wieder raus, als mein Sohn sagte: Du, Papa. Keine Lust mehr.

Ich bin nicht freiwillig gegangen. Mein Sohn musste mich hinausziehen! Der Junge in seiner naiven Unschuld, der kleine Mensch, der seine perfidesten Sünden erst noch begehen muss (das mit der Kinderschokolade neulich ist wegen der braunen Schnute sofort aufgeflogen).

Ich habe mir nichts dabei gedacht. Ich habe das Privileg des Pressevertreters als Selbstverständlichkeit begriffen. Meine Persönlichkeit ist defekt. Ich fürchte mich vor mir. Ich habe der Personalabteilung Bescheid gesagt…

Nein, nein, nein, alles Spaß! Ich war ja dienstlich im Museum! Sehen Sie, hier! Ich schreibe was darüber in der Zeitung! Ich bleibe Redakteur. Vorerst. Bis mir doch noch was richtig Schlimmes einfällt.

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