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Berlin: Ihr Chef heißt Hans Eichel

Um ins Büro von Sabine Mauderer zu kommen, sind vom Haupteingang an der Wilhelmstraße bis zum anderen Ende im fünften Stock unterm Dach rund 1000 Meter zu bewältigen. Das einstige Reichsluftfahrtministerium ist eines der größten Bürogebäude Europas.

Um ins Büro von Sabine Mauderer zu kommen, sind vom Haupteingang an der Wilhelmstraße bis zum anderen Ende im fünften Stock unterm Dach rund 1000 Meter zu bewältigen. Das einstige Reichsluftfahrtministerium ist eines der größten Bürogebäude Europas. „Am Anfang habe ich mich oft verlaufen“, sagt die promovierte Juristin. In Hans Eichels Finanzministerium arbeitet sie seit einigen Monaten im Referat für „Börsen und Wertpapierwesen, Finanzplatz Deutschland“. Ihr Büro ist klein und karg, das Bonsaibäumchen auf dem Schreibtisch passt dazu. Auch das Fenster ist überraschend klein, und der Ausblick auf ein ruinöses Nachbargrundstück an der Zimmerstraße könnte deprimierend wirken. Aber Sabine Mauderer fechten solche Kleinigkeiten nicht an. Ihr Blick ist auf internationale Finanzschauplätze gerichtet: auf die Weltbank, auf die Uno, nach London, Brüssel oder Frankfurt am Main. Noch vor wenigen Jahren schien dies undenkbar.

Eine Verwaltungsausbildung in ihrem Heimatland Schleswig-Holstein hatte Sabine Mauderer hinter sich, als sie sich entschloss, auf dem Zweiten Bildungsweg das Abitur nachzuholen. Das Jura-Studium führte sie zur praktischen Ausbildung nach Spanien und in eine Kanzlei in Neuseeland.

Das Bundesministerium ist ihr erster richtiger Arbeitgeber. Es biete, sagt sie, attraktive Arbeitsplätze und wirke auf sie jung und dynamisch. Minister Hans Eichel läuft ihr oft über den Weg. Sein Büro scheint meilenweit von ihrem entfernt, liegt aber nur ein Stockwerk tiefer. „Unser Chef hat was Verbindliches und Verbindendes“, sagt sie. „Es gibt kein Treffen, bei dem er nicht jedem persönlich die Hand schüttelt.“ Im Tiergarten entspannt sich Sabine Mauderer beim Laufen. In Neuseeland trainierte sie sogar für den Halbmarathon. Vielleicht läuft sie demnächst in Berlin mit. Gut zu Fuß ist sie auf jeden Fall, die Arbeit im Ministerium ist ein gutes Training.C.v.L.

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