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Illegale Wettbüros: Schließungen lassen auf sich warten

Der Berliner Senat unternimmt offenbar wenig gegen illegale Sportwettbüros, deren Zahl sogar gestiegen ist. Bislang wurden nur sechs der 330 privaten Glücksspielstätten geschlossen.

Berlin - Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts im März, in dem das staatliche Glücksspielmonopol unter Auflagen akzeptiert wurde, hatte der Berliner Senat angekündigt, gegen die privaten Wettbüros in der Stadt vorzugehen. Der Referent von Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD), Clemens Teschendorf, räumte gegenüber der Tageszeitung "taz" jedoch ein, dass die Anzahl der privaten Wettanbieter in der Hauptstadt sogar gestiegen sei. Er gehe aber davon aus, dass derzeit fast alle privaten Wettbüros in der Hauptstadt erfasst seien.

"Unübersichtliche Marktentwicklung"

Dem Referenten zufolge wurden über das Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten an alle bekannten Wettbüros Unterlassungsverfügungen verschickt. Teschendorf sagte dem Blatt, dass die "unübersichtliche Entwicklung" des Marktes Schuld an den zögerlichen Fortschritten sei.

Nach den Worten des Referenten gibt es gegen diese Entscheidung keine Widerspruchsmöglichkeit, so dass die Fälle gleich vor Gericht entschieden würden. Die Richter hätten aber darum gebeten, bis zum Vorliegen einer abschließenden Gerichtsentscheidung nicht zu vollstrecken. Teschendorf kündigte an, dass der Berliner Senat das Problem "verstärkt in Angriff" nehmen werde, damit private Wettbüros künftig zügig geschlossen werden könnten.

Erst vergangene Woche hatte der Freistaat Sachsen dem internationalen Toto-Anbieter Bwin das Veranstalten und Vermitteln der Wetten wie auch die Werbung untersagt. Die Stadt München ließ jüngst mit Unterstützung der Polizei 41 der ehemals rund 110 Wettbüros versiegeln. (tso/ddp)

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