
© Leonie Asendorpf/dpa
Im Auftrag der Berliner Staatsanwaltschaft: Zoll hebt bei Großrazzia mutmaßliche Betrügerbande aus
Scheinrechnungen, Geldwäsche, Millionenverlust: Bei einer Großrazzia nimmt der Zoll mehrere Verdächtige fest. Wie das System funktionierte und was den Beschuldigten vorgeworfen wird.
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Mit einer Großrazzia hat die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls in mehreren Bundesländern ein großes Netzwerk mutmaßlicher Betrüger zerschlagen – es geht dabei um Steuerhinterziehung, Geldwäsche und das Veruntreuen von Löhnen. 400 Einsatzkräfte vollstreckten dabei bundesweit über 60 Durchsuchungsbeschlüsse, wie das Hauptzollamt Berlin mitteilte.
Die rund 25 Beschuldigten im Alter von 18 bis 52 Jahren stehen demnach im Verdacht, eine kriminelle Vereinigung gebildet zu haben. Sie sollen für einen Sozialversicherungsschaden von etwa 40 Millionen Euro verantwortlich sein sowie für erhebliche Steuerschäden.
Acht Beschuldigte wurden seit Donnerstag aufgrund eines Haftbefehls festgenommen. Sieben befinden sich nun in Untersuchungshaft, ein 18-Jähriger wurde vom Vollzug der U-Haft verschont.
Geld, Immobilien, Schreckschusswaffen und mehr beschlagnahmt
Beteiligt waren das Hauptzollamt Heilbronn im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin, unterstützt von den Hauptzollämtern Magdeburg, Frankfurt (Oder), Stralsund, Potsdam und Hannover, der Polizei Berlin, der Bundespolizei sowie der Steuerfahndung Berlin.
Der Gruppierung wird der Mitteilung zufolge unter anderem vorgeworfen, sogenannte Abdeck- und Scheinrechnungen gewerblich zu verkaufen. So sei es Abnehmern ermöglicht worden, die fiktiven Rechnungssummen auf Konten zahlreicher Servicegesellschaften zu überweisen. Die überwiesenen Gelder wurden dann abzüglich einer Provision in bar zurückerstattet, wie es hieß. Ziel des An- und Verkaufs von Schein- und Abdeckrechnungen ist die Schaffung eines Schwarzgeldkreislaufs, um Sozialabgaben und Steuern zu umgehen. (dpa)
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