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Berlin: Im Bundesrat: Offene Türen

Den Politikern wurde auf den Schreibtisch geschaut

Es war wie auf der Grünen Woche: Kurz nach elf Uhr stürmten die Besucher das Abgeordnetenhaus – und schon eine Stunde später gab es nur noch wenig essbare Häppchen an den Ständen der Fraktionen. Ein paar Schritte weiter standen Besucher geduldig in einer über 200 Meter langen Schlange vor dem Eingang des Bundesrates. Das erste Mal in der mehr als 100-jährigen Geschichte der beiden Häuser, die Teil des ehemaligen Preußischen Landtages waren, konnten am Donnerstag die Gebäude zusammen besichtigt werden.

Sport war im und vor dem Abgeordnetenhaus groß geschrieben. Die Niederkirchnerstraße verwandelte sich in eine „Trendsportmeile“ mit Kletterwand, Streetball, BMX-Parcours, Tanz- und Sportgruppen traten auf einer Bühne vor dem Parlament auf. Im Casino des Abgeordnetenhauses präsentierten sich die Sportjugend, der Landessportbund, Sportverbände und - projekte. Besucher konnten außerdem an Gesprächsrunden des Sport-, Innen- oder Petitionsausschusses und an der „Elefantenrunde“ mit allen fünf Berliner Fraktionsvorsitzenden teilnehmen.

Der Renner auf dem Stand der SPD-Fraktion waren die Glückspfennige: Zu jedem Jahr gab es eine Kurzchronik. Die FDP verzichtete auf bundespolitische Werbung: kein Projekt 18, sondern gelbe Rachengold-Bonbons gingen bei den Liberalen über die Standtheke. Die PDS lud Kinder zum Basteln und Malen ein und verteilte – passend zu den innerparteilichen Flügelkämpfen vor dem kommenden Parteitag in Gera – Bonbons mit der Aufschrift „Die PDS in aller Munde“. Bei den Grünen gingen frische Äpfel aus Brandenburg weg wie warme Semmeln. Und wer wollte, konnte gegen die Bestmarke des Grünen-Politikers Michael Cramer in die Pedale treten. Wappen richtig zuordnen und Bildbände gewinnen: Damit lockte die CDU die Besucher. Schnell vergriffen waren die Schlüsselanhänger der Union.

Im Bundesrat beantworteten die Mitarbeiter geduldig Fragen und erklärten die Aufgaben des Verfassungsorgans. Die Besucher erfuhren, dass Ende des Jahres mit einem Richterspruch über das Zuwanderungsgesetz gerechnet wird. Sabine Beikler

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