zum Hauptinhalt
Wie wird sich die Polizei in Zukunft entwickeln?

© imago images/photothek

Im Generationenwechsel: Mehr Frauen, mehr Migranten – wie sich die Berliner Polizei verändert

Viele Ältere scheiden aus, aber wer rückt nach? Wie sich die Berliner Polizei derzeit verändert - und wie Präsidentin Slowik den Nachwuchs sichern will.

Mehr jüngere Beamte, mehr Frauen, mehr Menschen mit Migrationsgeschichte: Bei der Berliner Polizei vollzieht sich ein Generationenwechsel. Allein in den letzten drei Jahren wurden Menschen mit Wurzeln aus 95 Nationen eingestellt. „Wir sind eine bunte Polizei - wir bilden damit nahezu den Anteil an Menschen mit Migrationsgeschichte in Berlin ab“, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik der Deutschen Presse-Agentur. Jeder dritte Beamte, der in den vergangenen drei Jahren ausgebildet wurde, habe ausländische Wurzeln.

Trotz der Coronakrise sei die Zahl der Bewerber nicht eingebrochen, sagte Slowik. „Ganz im Gegenteil. Ich denke, dass wir als Polizei eine sehr gute, krisenfeste Perspektive bieten und vielleicht für junge Menschen, deren Ausbildungswunsch sich pandemiebedingt nicht erfüllen lässt, so als optimale Alternative dienen.“

Neueinstellungen seien auch deshalb dringend nötig, weil viele Polizisten in Pension gingen. In diesem und im nächsten Jahr würden allein etwa 1200 Beamte regulär ausscheiden, im vergangenen Jahr gab es 1123 Neueinstellungen. Das trage dazu bei, dass die Polizei wachse. „Und wir müssen weiter wachsen“, sagte die Behördenchefin.

Derzeit umfasst die Polizei in Berlin mehr als 26.000 Mitarbeiter. Davon seien 18.000 Polizisten, die ermitteln, Streife fahren, vor Ort sind. Dies sei deutlich mehr als zu Beginn der Legislaturperiode 2016, reiche aber noch nicht.

Ordentliche Bewerberzahlen gebe es stets für die Kriminalpolizei, woran sicherlich auch TV-Krimis ihren Anteil hätten, so Slowik. Schwieriger sei es hingegen bei der Schutzpolizei. Dabei seien die Aufgaben breit gefächert und interessant. Aktuell werden demnach in einer Kampagne Werte wie Achtung, Respekt, Teamarbeit und Gleichberechtigung in den Vordergrund gestellt.

Frauenanteil bei knapp 30 Prozent

Das könnte verstärkt auch Frauen ansprechen, sagte Slowik. Die Polizei sei schon weiblicher geworden. Lag der Frauenanteil in der Behörde 2016 insgesamt noch bei 27,2 Prozent, betrug er im Vorjahr 29,3 Prozent. Der Frauenanteil beim Nachwuchs sei bereits deutlich gestiegen von 21,8 auf 33,4 Prozent. „Da bewegt sich was.“

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Bewerben könnten sich auch Interessierte bis 39 Jahre mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung, unterstrich die Polizeichefin. „Diese Älteren sind sehr wertvolle Kollegen für uns, sie bringen schon einen ganzen Sack an Erfahrung mit, sie wirken stabilisierend auf Jüngere.“

An der Polizeiakademie absolvierten sie für den mittleren Dienst eine verkürzte Ausbildung von zwei Jahren. „Aber auch Studienabsolventen oder -abbrecher finden bei uns eine wirkliche Perspektive“, hob die Polizeichefin hervor.

Slowik zeigte sich erfreut, dass sich auch zu einem „erheblichen Teil“ Kinder von Polizisten für den Beruf ihrer Eltern entscheiden würden. „Das ist doch unser bestes Argument - wenn die eigenen Kollegen so überzeugt sind von ihrer Polizei Berlin, dass sie ihren Kindern dazu raten.“ (dpa)

Zur Startseite