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Im Rückblick: Berlins langer Weg zur führenden Gesundheitsstadt

BERÜHMTE MEDIZINER Schon seit Anfang des 19. Jahrhunderts gibt es in Berlin eine bedeutende Gesundheitswirtschaft.

BERÜHMTE MEDIZINER

Schon seit Anfang des 19. Jahrhunderts gibt es in Berlin eine bedeutende Gesundheitswirtschaft. Zum Aufschwung trug maßgeblich die Charité bei, die nach der Gründung der Humboldt-Universität 1810 von einem Pest- und Krankenhaus zum Universitätsklinikum umgewandelt wurde. Hier hatten international bekannte Ärzte und Wissenschaftler wie Rudolf Virchow, Robert Koch oder Emil Adolf von Behring ihre Wirkungsstätte.

DIE ERSTEN UNTERNEHMER

Eines der ältesten Pharmaunternehmen der Stadt ist die heutige Bayer Schering Pharma AG in Wedding. 1851 hatte der Firmengründer Ernst Christian Friedrich Schering zunächst seine „Grüne Apotheke“ eröffnet. Daraus ging 20 Jahre später eine „Chemische Fabrik auf Actien“ hervor und später die Schering AG. Als Vorläufer von Berlin-Chemie entstand 1890 auf dem heutigen Firmengelände in Adlershof die chemisch-pharmazeutische Fabrik Kahlbaum. Von 1937 bis 1948 gehörte diese zu Schering.

DIE FOLGEN DES KRIEGES

Die sowjetische Militäradministration enteignete Schering nach dem Zweiten Weltkrieg, das Unternehmen bestand somit nur noch am Weddinger Stammsitz fort. Der Nachfolger im Osten hieß ab 1949 „VEB Schering-Adlershof“ und ab 1956 „VEB Berlin-Chemie“. Dieser entwickelte sich zu einem der drei größten Arzneimittelbetriebe der DDR und stellte auch zahlreiche chemische Produkte her. 1989 arbeiteten dort rund 2800 Menschen.

DIE AUFKÄUFER KOMMEN

Die Treuhandanstalt machte Berlin-Chemie 1990 zur Aktiengesellschaft und gab 1992 dem italienischen Pharmakonzern Menarini den Zuschlag. Bis 1995 sank die Mitarbeiterzahl auf rund 1000 – danach aber ging es stetig wieder bergauf bis zur heutigen Zahl von rund 5000 Jobs. Exporte gehen nach Russland, Osteuropa, Asien und Dänemark.Derweil wurde Schering 2006 von Bayer übernommen und zur Bayer Schering Pharma AG.

GESUNDES WACHSTUM

Heute gehören 22 Pharmafirmen, 67 Kliniken sowie 150 Medizintechnik- und 160 Biotechnologiebetriebe zur Berliner Gesundheitswirtschaft. Inklusive Ärzten und Forschern sind rund 222 000 Menschen in diesem Bereich tätig. 2008 zog die Deutschlandzentrale des US-Pharmakonzerns Pfizer mit 720 Mitarbeitern an den Potsdamer Platz, wo auch die Marketing- und Vertriebszentrale von Sanofi-Aventis mit 1600 Beschäftigten liegt. CD

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