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Berlin: Im Sommer sollen die Bagger rollen

Nach dem Urteil erwarten Flughafenplaner und Wirtschaft den baldigen Baustart. Skeptiker bezweifeln das

Sie wollen nicht mehr länger warten. Euphorisch und voller Tatendrang reagierten Flughafenbetreiber und Wirtschaftsvertreter auf das Flughafenurteil aus Leipzig. „Endlich kann es losgehen“, freute sich Axel Wunsch, Chef des Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburg. Je eher das „größte Infrastrukturprogramm seit der Wende in der Region“ beginnt, desto besser, findet er. Auch Dieter Johannsen-Roth, Sprecher der Geschäftsführung der Berliner Flughäfen, jubiliert: endlich Planungssicherheit. Bis zum geplanten Ende des Bauvorhabens 2012 erwartet er 40 000 neue Arbeitsplätze.

Läuft alles wie geplant, könnten schon in fünf Monaten die ersten Bagger damit beginnen, Schönefeld in den Hauptstadt-Flughafen Berlin-Brandenburg International (BBI) zu verwandeln. Das erwartet der Sprecher des Bauindustrieverbands, Hans Erdmann. Für die zweite Hälfte dieses Jahres, „wahrscheinlich ab August“, rechnet er damit, dass die Baustelle für das Milliardenprojekt errichtet wird. Anfangs sind Baustraßen anzulegen, ein zentrales Betonmischwerk ist zu bauen, erste weiter gehende Bauarbeiten sollen ausgeschrieben werden.

Ab 2007 sollen die anspruchsvolleren Bauarbeiten beginnen, haben die Flughafenbetreiber in ihrer Ablaufplanung festgelegt: Dazu gehören der geplante Bahntunnel, der unterirdische Bahnhof, die Rollbahnen sowie die Anbindungen an die Autobahn und andere Straßen.

Wie der neue Flughafen aussieht, wird sich voraussichtlich ab 2008 abzeichnen. Dann wollen die Flughafenplaner mit dem Bau des Abfertigungsterminals beginnen und Betriebsstraßen anlegen.

Rund zwei Jahre später, 2010, sollen weitere Bauten wie die Feuerwache sowie Gebäude für Spezialgeräte, den Winterdienst und Bodenverkehrsdienste in Betrieb genommen werden.

Die Fluggäste werden sich ein konkretes Bild vom neuen Flughafen voraussichtlich zum ersten Mal ab Mai 2011 machen können. Dann sollen laut Planung der Probebetrieb des neuen Terminals beginnen und das technische Gesamtsystem in Betrieb genommen werden.

Läuft alles nach Plan, werden Flughafengesellschaft, Politik und Wirtschaft am 30. Oktober 2011 kräftig feiern: Dann soll der Flughafen eröffnet werden.

Ob der ehrgeizige Zeitplan zu halten ist, ist nicht zuletzt eine Glaubensfrage. Während die Flughafenbetreiber zuversichtlich sind, dass die vom Gericht geforderten Zugeständnisse unter anderem an den Lärmschutz keine Verzögerungen bringen, warnen die Grünen davor, dass der Plan zu ambitioniert sei. Es drohe eine Kostenexplosion, die nur durch Abstriche in der Planung verhindert werden könne, die man kritisch prüfen solle.

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