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Berlin: Im Team für Schwule und Lesben

Sportler fordern Respekt für Homosexuelle

„Lisa, deine Deckung ist ein bisschen zu lässig, wie bei Muhammad Ali“, sagt Oktay Urkal. „Das ist ja an sich ein Lob“, freut sich die 25-jährige Boxerin vom BCS Berlin. Box-Champion Urkal engagierte sich gestern als Coach – und Schirmherr – bei den 1. Berliner „Respect Gaymes“ im Horst-Dohm-Stadion in Wilmersdorf. Da gab es neben Workshops im Boxen und Kampfsport auch Fußball- und Streetballturniere, Infostände und Musik.

Immer noch gebe es vorurteilsmotivierte Gewalt gegen Homosexuelle, sagt Polizei-Ansprechpartner Uwe Löher. Immer noch betrachten viele Eltern aus der Türkei, Russland oder Polen gleichgeschlechtliche Liebe als Krankheit, sagt Bali Saygili. Er betreut das „Projekt Migrantenfamilien“ beim Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD), der die „Gaymes“ mit hunderten Teilnehmern veranstaltete. Für Berlins Regierenden Klaus Wowereit war das Respekt-Event weniger Wahlkampf- Termin als persönliches Anliegen, sagt er. Wenn er etwa Staatsgäste aus Afrika begrüße, spüre er noch immer, dass Homosexualität dort anders betrachtet werde, sagt der Politiker am Rande der Veranstaltung. Und er freue sich, das Weltbild dann „auch durch den persönlichen Kontakt“ zu relativieren. Wowereit erinnert sich noch gut an die vielen Eltern, „aber erstaunlicherweise auch die über Dreißigjährigen“, die ihm mit Briefen nach dem Coming-out dankten. Jetzt hofft er auf mehr Mut bei Lehrern, „die ja mitunter einfach aus Unsicherheit generell ein Problem mit Themen wie Sexualität im Unterricht haben“.

Box-Star Oktay Urkal geht das anders. Nein, er hat als Schirmherr keine Angst, dass über ihn gelästert werde, „und wenn, dann ist mir das egal. Mir geht es um die Sache.“ Kathi, Huyen, Anna und Lisa vom Immanuel-Kant-Gymnasium waren wie viele Heterosexuelle schlichtweg dabei, „weil uns Basketball Spaß macht“. kög

Informationen zu Unterrichtsmaterial unter www.lsvd.de, Telefon 22 50 22 20.

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