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Berlin: Im Trabrenn-Verein trat Vorstand zurück

Noch keine Kredit-Zusage für die Rennbahn Marienfelde

Die gestrige Mitgliederversammlung des Berliner Trabrenn-Vereins verlief dramatisch: Um 20 Uhr 25 legte der Vorstandsvorsitzende Klaus-Volker Stolle gemeinsam mit seinen sechs anderen Gremiumskollegen offiziell alle Ämter nieder und machte damit den Weg für Neuwahlen frei.

Innerhalb von 14 Tagen wird nun ein neues Votum über die zukünftige Führungsmannschaft erteilt werden. Die entscheidende Kritik der Vereinsmitglieder an ihrem bisherigen Vorstand lautete so: Die Mannschaft um Stolle konnte keine Lösung für den drohenden finanziellen Kollaps der Bahn in Mariendorf anbieten.

Der Steglitzer Hotelier und ehemalige TeBe-Chef hatte in den vergangenen Tagen vehement um einen günstigen 1,5-Millionen-Kredit bei der Pferdezüchterin und ehemaligen Sulky-Amateurmeisterin Marion Jauß gerungen. Die Chefin der Eduard-Winter-Unternehmensgruppe signalisierte auch ihre grundsätzliche Bereitschaft zur Unterstützung. Die endgültige Zusage blieb aber bis zu dieser alles entscheidenden Versammlung aus.

So stand der Vorstand bei der höchst emotional geführten Debatte mit dem Rücken zur Wand. Nur in einem einzigen Punkt wollten die Mitglieder den nunmehr Zurückgetretenen folgen: Falls der Bezirk Tempelhof-Schöneberg Kompromissbereitschaft signalisiert, soll ein Teilgeländestrich am Mariendorfer Damm langfristig in Bauland umgewidmet werden, um den Vermögenswert des Vereins zu steigern.

Abgelehnt wurden dagegen die Überlegungen, die Rennbahn in Karlshorst zu einem Preis von 50000 Euro zu erwerben. Mit überraschend klarem Votum von 53 zu 14 Stimmen sprachen sich die Vereinsmitglieder gegen eine Übernahme der 1894 gegründeten Piste an der Wuhlheide aus. Die Bahn, die im Augenblick hauptsächlich für den Trainingsbetrieb genutzt wird, ist nun akut bedroht.

Heiko Lingk

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