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Berlin: Im Visier der Kommissarin

Neue Ausstellung über TV-Ermittlerinnen

Die Schauspielerin Andrea Sawatzki gibt sich seit gestern im Filmhaus am Potsdamer Platz die Kugel. Mitten ins Auge hält sie sich eine Pistole. Auch Hannelore Elsner richtet die Waffe gegen sich selbst, nur Iris Berben lässt nicht mit sich spaßen. Sie zielt knallhart auf ihre Betrachter – von einem Foto in der gestern eröffneten Ausstellung „Die Kommissarinnen“. Vorgestellt werden darin die TVErmittlerinnen, die seit 15 Jahren mit Bella Block, Lena Odenthal, Lea Sommer und wie sie alle heißen, ihren Kollegen im TV-Krimi den Rang ablaufen.

Für die Ausstellung hat die Porträtfotografin Herlinde Koelbl 15 TV- und eine echte Kommissarin fotografiert und dabei den Spieß umgedreht – nach dem Muster erkennungsdienstlicher Bilder lichtete sie Stars wie Corinna Harfouch und Ulrike Folkerts ab. Wie „Die Kommissarinnen“ ihre Fälle lösen, kann man sich auf Bildschirmen ansehen und in Vitrinen dazu ihr „Werkzeug“ wie Handschellen und Dienstausweise. Die Fernseh-Outfit-Labels können sich echte Polizistinnen sicher nicht alle leisten – „Rosa Roths“ simples Strickjäckchen ist von Cerruti, Hannelore Elsner trägt als „Lea Sommer“ Jil Sander und Eva Mattes schleppt als „Hauptkommissarin Klara Blum“ einen Rucksack von Mandarina Duck durch ihre TV-Fälle.

Das Interesse daran wird es noch lange geben – diktiert vom Alltag. 170 Tötungsdelikte gab es 2002 allein in Berlin. Und solche TV-Kommissarinnen wie Bella Block alias Hannelore Hoger halten zudem die Ehre derer hoch, die im wahren Leben das Böse bekämpfen. „Ich glaube an die Demokratie, bin schlecht bezahlt und unbestechlich“,sagte sie 1994 bei ihrem ersten Fernseheinsatz. hema

Die Kommissarinnen. Bis 8. März 2005, dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr, donnerstags 10 bis 20 Uhr.

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