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Immer nur vier Wochen beschäftigt?: Neuer Zoochef in Berlin will Monatsverträge abschaffen

Hoffnung für die Mitarbeiter von Zoo und Tierpark: Tierpfleger als Vertretungskräfte hatten immer nur vier Wochen einen Vertrag. Das soll sich jetzt ändern.

Knapp zwei Wochen ist der neue Direktor von Zoo und Tierperk, Andreas Knieriem, im Amt. Tag für Tag hat er Gespräche mit der Politik, der Wirtschaft, im neuen Team. Seine Macime: erst einarbeiten, dann entscheiden. Eine Änderung in Sachen Vertragswerke bei Zoo und Tierpark hat er vor Augen.

Urlaub nehmen? Nicht möglich.

Nach der Wende hatte der Tierpark Friedrichsfelde 460 Mitarbeiter, jetzt sind es 200. Viele Tierpfleger sind älter, immer wieder Kollegen lange krank geschrieben. Unter dem alten Direktor Bernhard Blaszkiewitz gab es für Vertretungskräfte Verträge für immer nur einen Monat. Alle vier Wochen standen den Kollegen zwei Urlaubstage zu, die sie nicht sammeln und zur Erholung hintereinander nehmen konnten. Weil ein Einstellungsstopp herrscht, gab es nie eine Chance auf Übernahme. Die Arbeitnehmervertretung des Tierparks wird nun bald mit dem Zoochef neue Regularien verhandeln mit mehr finanzieller und beruflicher Sicherheit für Vertretungskräfte.

Langzeitkranke? Immerhin überhaupt vertreten, sagt der Betriebsrat.

Monatsverträge wurden in der Vergangenheit auch im Zoologischen Garten abgeschlossen. Sie sind aber „nicht im Sinne von Andreas Knieriem“, hieß es am Montag in der Zoo-Pressestelle. Die neue Zooleitung werde gemeinsam mit der Arbeitnehmervertretung eine neue Form der Vertretungsmöglichkeiten finden: „Monatsverträge wird es nicht mehr geben.“ Im Zoo mit seinen etwa 100 Tierpflegern (und rund 140 Mitarbeiter in der Verwaltung, an der Kasse, im Handwerke und in der Gärtnerei) gab es immer, je nach Krankenstand, bis zu etwa einem halben Dutzend dieser Ultrakurzzeitverträge. Laut dem Betriebsratsvorsitzenden Peter Stanke sind die Monatsverträge über eine „beschäftigung mit Sachgrund“ gesetzlich erlaubt. Anders als sogenannte sachgrundlose Zeitverträge, bei denen danach entweder übernommen werden muss oder eben nicht. Im Zoo seien die Kollegen teils erleichtert gewesen, dass für Langzeitkranke überhaupt eine Vertretung in den Betrieb kamen – anders als in anderen Unternehmen.

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