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Ampullen mit den Impfstoffen der Hersteller Moderna (l) und Biontech.

© Stefan Puchner/dpa

Impftermin-Ausfälle in Berlin: Gesundheitssenatorin ruft zu Booster-Impfung mit Moderna auf

Weil der Bund Biontech rationiert, bekomme Berlin viel weniger Dosen, als es bestelle, klagt Dilek Kalayci. Menschen über 30 sollten sich deshalb mit Moderna impfen lassen.

Von Sonja Wurtscheid

Berlins Gesundheitssenatorin hat die Menschen in der Stadt aufgerufen, sich mit dem Wirkstoff von Moderna erstimpfen oder boostern zu lassen. Das sei ein sehr guter Impfstoff, sagte Dilek Kalayci (SPD) am Dienstag.

"Biontech wird vom Bund seit dieser Woche rationiert." Deshalb sagten Berliner Hausarztpraxen vermehrt Booster-Termine ab. "Wir kriegen nicht das, was wir bestellen." Es würde "sehr helfen", wenn sich Menschen über 30 Jahren bei ihrer ersten oder dritten Impfung für Moderna entschieden.

Die wiederholte Knappheit von Impfstoff sei "schwierig", sagte Kalayci weiter. In den Impfzentren des Landes Berlin werde vermehrt das Vakzin von Moderna verabreicht. Der Biontech-Wirkstoff werde fast ausschließlich bei Menschen unter 30 Jahren eingesetzt sowie bei Menschen, die auch schon ihre Erstimpfung auch mit Biontech hatten. Derzeit komme man in den Impfzentren "gerade so hin" mit den Biontech-Dosen.

Vergangene Woche habe der Senat 38.610 Dosen Biontech für die Impfzentren bestellt – geliefert worden seien 0. Diese Woche habe man von gut 30.000 bestellten Dosen gerade einmal 14.640 erhalten. "Jetzt müssen wir mit diesen 14.460 klarkommen." Kalayci forderte vom Bund, die Impfstoffzufuhr zu sichern. Die Rationierung von Biontech dürfe nicht das allgemeine Impftempo bremsen.

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Das Bundesgesundheitsministerium hatte vor geraumer Zeit Begrenzungen bei Bestellmengen für den Biontech-Impfstoff angekündigt. Dafür soll das Präparat von Moderna bei den Auffrischungsimpfungen vermehrt zum Einsatz kommen.

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Zur Begründung wurde auch darauf verwiesen, dass andernfalls eingelagerte Moderna-Dosen zu verfallen drohten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zuvor wie Kalayci die Gleichwertigkeit beider Impfstoffe unterstrichen.

Die Senatorin kündigte ungeachtet der Probleme an, die Zahl der Impfstellen in der Stadt weiter zu erhöhen, um die Kampagne der Auffrischungsimpfungen voranzubringen. Die ersten Impfdosen für 5- bis elfjährige Kinder würden am 20. Dezember in Berlin erwartet. Wieviele es sein werden, sei aber unklar. (mit dpa)

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