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Kolumne "In der Tat" - über Gesellschaft und Engagement

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In der TAT: Satt von „Mittagstischen“

Fertigpizza, Burger, Pommes mit Mayo – das ist das typische Mittagessen vieler Berliner Kinder. Väter und Mütter nehmen sich immer seltener Zeit zum Kochen, sie haben keine Lust darauf oder sie können es nicht.

Fertigpizza, Burger, Pommes mit Mayo – das ist das typische Mittagessen vieler Berliner Kinder. Väter und Mütter nehmen sich immer seltener Zeit zum Kochen, sie haben keine Lust darauf oder sie können es nicht. In der Schule sitzen Kinder oft mit knurrendem Magen, weil es kein Frühstück gab.

Eine Versorgungslücke, die die Sozialbranche längst entdeckt hat. Pfarrer Bernd Siggelkow hat mit seiner Kinderhilfseinrichtung „Die Arche“ schon vor Jahren auf den gesellschaftlichen Notstand hingewiesen. Dem Tagesspiegel wird diese Notlage jedes Jahr wieder offenbar, wenn sich Initiativen mit immer neuen Mittagstisch-Angeboten um Spenden unserer Weihnachtsaktion „Menschen helfen!“ bewerben. Jetzt wendet sich der Caritasverband mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit: „Jedes Kind soll satt werden – Caritas startet Spendenaktion für die Kinder-Mittagstische“. Für viele sei das Caritas-Essen die einzige warme Mahlzeit, und die Kinder würden auch lernen, eine gesunde Mahlzeit zuzubereiten.

Doch die Mitarbeiter der Sozialbranche sollten den Eltern nicht ständig mehr Verantwortung abnehmen. Der Tagesspiegel-Spendenverein hat eine Initiative unterstützt, die Eltern in Kochkursen mit einbezieht. Sozialvereine müssen Eltern mehr in die Pflicht nehmen, zumal es staatliche Unterstützung für den Mittagstisch zu Hause und in der Schule gibt. Denn das gemeinsame Kochen, Zusammensitzen, Reden ist für die Familie wichtig. Und sei es auch mal bei Fertigpizza.

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