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Berlin: In Holland ist der tote Winkel fast verschwunden

Seit 2003 haben dort alle Lastwagen einen zusätzlichen Außenspiegel. Die Zahl der Unfälle nahm drastisch ab

Vorbild ist Holland: Seit Anfang 2003 ist dort für alle Lkw über 3,5 Tonnen ein rechter Außenspiegel vorgeschrieben, der den toten Winkel fast völlig beseitigt. Zwischen Erfindung und gesetzlicher Vorschrift vergingen lediglich sechs Jahre. Auslöser war der Tod des 13Jährigen Remy van Waes, der im Januar 1997 von einem rechts abbiegenden Lkw getötet wurde. Der Vater des Jungen beginnt zu forschen, gemeinsam mit einem Fahrlehrer entwickelte er den „Dobli“-Spiegel. Durch den Druck der Medien akzeptiert das Verkehrsministerium einen Versuch. Dieser war überaus erfolgreich, 90 Prozent der Lkw-Fahrer erkannten Radfahrer mit diesem Spiegel besser. Bereits im Jahr 2002 war die Hälfte aller holländischen Lastwagen damit ausgerüstet. In diesem Jahr sank die Zahl der tödlichen und schweren Verletzungen niederländischer Radfahrer bereits um 42 Prozent. Ein Spiegel kostet dort lediglich 150 Euro, nachgerüstet werden mussten auch alte Fahrzeuge. Der „Dobli“ wird an der Front des Lkw angebaut und nicht wie die übrigen Spiegel an der Seite

In der EU soll zwar im Jahr 2006 auch ein zusätzlicher Radfahrer-Spiegel Pflicht werden, der nach Angaben des ADFC jedoch längst nicht so wirkungsvoll ist. Zudem will ihn die EU nur für größere Lastwagen zur Pflicht machen, eine Nachrüstpflicht soll es nicht geben.

Die Spiegel-Firma im Internet: www.dobli.com

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