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Berlin: Info-Tag für Eltern: Jeder vierte türkische Schüler bleibt ohne Schulabschluss

Die Zahlen sprechen für sich: Jeder vierte türkische Schüler verlässt das Berliner Schulsystem ohne irgend einen Abschluss, jeder dritte von ihnen nur mit einem Hauptschulabschluss. Lediglich acht Prozent der türkischen Schüler machen Abitur.

Die Zahlen sprechen für sich: Jeder vierte türkische Schüler verlässt das Berliner Schulsystem ohne irgend einen Abschluss, jeder dritte von ihnen nur mit einem Hauptschulabschluss. Lediglich acht Prozent der türkischen Schüler machen Abitur. Um die Bildungssituation türkischer Schüler zu verbessern, veranstaltet das Bildungswerk des Türkischen Bundes Berlin-Brandenburg (TBB) in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal einen Informationstag in einem Berliner Rathaus: Am 8. Juli von 15 Uhr bis 18.30 Uhr können sich türkische Eltern und Jugendliche im Bezirksamt Kreuzberg zu allen Themen rund um das Berliner Bildungssystem informieren.

Nach einer einleitenden Gesprächsrunde mit Schulsenator Klaus Böger (SPD) stehen Schulräte, Berufsberater und andere Experten in vier Gruppen zu den Themen Vorschule, Grundschule, Sekundarstufe Eins und Zwei sowie Berufsausbildung für Gespräche zur Verfügung. Auch Dolmetscher werden vor Ort sein. Die Erfahrung des vergangenen Jahres, als über hundert Leute der Einladung des TBB-Bildungswerks gefolgt waren, habe gezeigt, dass zahlreiche Eltern das Bedürfnis hätten, sich beraten zu lassen, erklärte TBB-Sprecherin Eren Ünsal bei der gestrigen Vorstellung des Aktionstages. Auch habe sich gezeigt, dass "viele Probleme türkischer Schüler mit einem Mangel an Information zusammenhängen", so Ünsal. Viele Eltern seien über ihre Rechte ebensowenig informiert wie über Fördermöglichkeiten. Ferner betonte Ünsal, dass auch die sprachlichen Defizite der Schüler in der dritten und vierten Generation eher größer als kleiner würden. "Vor zehn Jahren haben wir geglaubt, dass die Kinder, die bereits hier geboren werden, von selbst lernen, Deutsch zu sprechen. Heute sehen wir, dass das Gegenteil der Fall ist."

Jeannette Goddar

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