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Dieser Zug ist abgefahren, da kann man sich das Rennen sparen.

© Mike Wolff

Infos der Berliner S-Bahn als Reim: Wenn Bahner Sachen zum Lachen machen

Verzögerungen im Betriebsablauf? Halb so schlimm, wenn sie in Reimform gemeldet werden. Die Twitter-Redaktion hat damit angefangen - wir machen weiter. Eine Glosse zum Mitmachen.

Wenn S-Bahn-Fahrer durch ihr Mikro zur Abfahrt rufen, klingt das oft wie live vom Bello-Dialog, Unterpunkt gefährliche Listenhunde. Mancher Insasse fasst die Handtasche enger und klackt unwillkürlich die Hacken zusammen beim Donner vor dem Düdeldü: SCHÖFLDZÜCKBLEIM!!

Dafür verwöhnt uns die S-Bahn sprachlich auf den anderen Kanälen jetzt umso mehr. Schon vor Wochen wurde die Software für die Konservenstimme – von Insidern „Blech-Else“ genannt – gestrafft, sodass beispielsweise die „Ess SECHSundvierzig … nach … … … Königswuster … HAUSEN“ jetzt ganz flüssig und gefühlt auch irgendwie fröhlicher angesagt wird.

Am Freitag ist diese neue Lust an der menschlichen Sprache von der Software auf die Twitter-Redaktion der S-Bahn übergesprungen. Die kabelte bisher etwa „Ausfälle und Verspätungen auf der S 3 wegen Störung am Fahrzeug“. Doch gestern zwitscherte es plötzlich: „Heute ist schon Freitagmorgen, macht euch keine Sorgen. Das Wochenende naht, Ines wünscht allen gute Fahrt.“ Zu einem Foto vom Vorabend tirilierte Ines: „Des Rätsels Lösung von gestern Abend ist nun da. Ich kann euch sagen, dass es der Bahnhof #Hermannstr. war.“ Und etwas später: „Auch auf der #S5 kann ich euch sagen, werden ab 10.06 Uhr wieder alle Züge fahren.“ Und zum Abschied: „Ich habe Feierabend, die Sonne lacht. Hier wird nun von Betty weitergemacht.“

Das hat Ines wirklich schön gereimt. Möge sie ihren Feierabend genießen und Betty sich über ein bisschen Input freuen.

Bei Verzögerungen im Betriebsablauf/

ist der Fahrgast bald schlecht drauf.

Wenn dann auch noch die Tür gestört/

der Wagen auf den Schrott gehört.

Doch weil wir haben Wagenmangel/

gäb’s dann noch größeres Gerangel.

Drum soll’n die Schrauber alles geben/

damit die Züge lange leben.

Hoffentlich gibt’s nicht noch Schnee/

denn der tut Zügen immer weh.

Die Jungs im Tunnel mögen zackig bauen/

weil der Ersatzverkehr, der ist ein Grauen.

Volle Busse mit beschlag’nen Scheiben/

doch wenigstens brüllt keiner „Zurückbleiben!“

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