zum Hauptinhalt

Berlin: Innen heiß, draußen heißer

Die Sonne hat die Innenstadt nur langsam aufgeheizt – aber dann waren es doch 33 Grad

Schmelztiegel Berlin: Zu Wochenbeginn wurde es in der Stadt wieder richtig heiß. Die Temperaturen stiegen auch am Alexanderplatz auf bis zu 33 Grad - und heute könnte der bisher wärmste Tag des Jahres, der 9. Juli mit 33,7 Grad, sogar überrundet werden.

Bis das Quecksilber aber diese Höchstwerte erreichte, brauchte es einigen Anlauf, denn die Innenstadt war nach der langen Kühlphase der Sonne entwöhnt – weshalb sich die Temperaturen erst wieder aus dem Sommerloch hocharbeiten mussten.

Noch am Sonntag gleichte die Stadt deshalb einer zu früh aus dem Ofen geholten Tiefkühl-Pizza: außen heiß, aber innen noch lauwarm. Am wärmsten war es Sonntag daher in „Eiskeller“ am Rande von Spandau: 30, 8 Grad. Dieses sandige Fleckchen Berlins verdient seinen n allenfalls im Winter. „Dann sind hier sind die Temperaturen im Schnitt niedriger als in der Innenstadt", sagt Mieke Windmüller vom Wetterdienst Meteomedia. Im Sommer das genaue Gegenteil. „Der Messpunkt liegt auf einem windgeschützten Reiterhof direkt am Waldrand. Der Sandboden heizt sich besonders schnell auf." Also ein Ort der Extreme.

Ganz anders entwickeln sich die Temperaturen in der dicht bebauten Innenstadt, die im Sommer nach dem Prinzip des Schamotte-Ofens funktioniert. Knallt die Sonne auf die Häuser, dann kommen die Stein- und Betonfassaden nur langsam in Hitzewallung – dafür strahlen sie Wärme länger ab.

Und so stieg das Quecksilber auf dem Alexanderplatz vorgestern noch auf 30,1 Grad, auf dem Flugfeld von Tegel lagen die Temperaturen nur bei 29, 4 Grad, der kühlste Ort in Berlin. Noch langsamer erwärmt sich Wasser. Berlins Flüsse und Seen bieten derzeit erfrischende 21 bis 22 Grad. Auf Grund des vorangegangenen kühlen Wetters sei die Algenblüte nur schwach gewesen, die Wasserqualität sehr gut, sagt Mieke Windmüller.

Ab heute erwarten die Meteorologen eine Umkehr des Trends: in den Innenstadtbezirken wird’s wärmer als in Randlagen. Dann strahlt der Fassaden-Ofen zusätzlich zur Sonne und heizt den City-Berlinern so richtig ein. I.B.

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false