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Berlin: Innovationspreis: Netzwerk aus Wissenschaft und Wirtschaft

Gleich fünf Preisträger werden in diesem Jahr mit dem Innovationspreis Berlin / Brandenburg ausgezeichnet. Die Verleihung fand gestern Abend in der Mercedes Benz Niederlassung am Salzufer statt.

Gleich fünf Preisträger werden in diesem Jahr mit dem Innovationspreis Berlin / Brandenburg ausgezeichnet. Die Verleihung fand gestern Abend in der Mercedes Benz Niederlassung am Salzufer statt. Der mit insgesamt 100 000 Mark dotierte Preis wurde vom Berliner Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner und dem Wirtschaftsminister des Landes Brandenburg Wolfgang Fürniß überreicht. Mit dem zum neunten Mal von den Ländern Berlin und Brandenburg vergebenen Innovationspreis werden Firmen und Personen aus der Region für die Entwicklung herausragender Produkte, Verfahren oder technischer Dienstleistungen prämiert, die eine deutliche Weiterentwicklung zum bisherigen Kenntnisstand darstellen und ein hohes Marktpotenzial besitzen.

Bewerber-Rekord

Die Jury unter dem Vorsitz des Präsidenten der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Horst Czichos, hat unter der Rekordzahl von 193 eingereichten Bewerbungen erstmals die Höchstzahl von fünf möglichen Preisträgern ausgewählt. "Sonst wären wir der Dichte der Bewerbungen und dem breiten Spektrum der Innovationen nicht gerecht geworden", sagte Czichos. Mit der Auswahl der Preisträger soll das Augenmerk auf besonders vielversprechende Forschungs- und Wirtschaftsbereiche gelenkt werden: Dazu gehören die Medizintechnik, die Mikroelektronik, die Biotechnik und die Verkehrstechnik. Deshalb werden die Berliner Biotechnologiefirmen "Protagen" und "Scienion" ausgezeichnet für die gemeinsame Entwicklung einer neuen Bio-Chiptechnologie. Die Hohen Neuendorfer Firma "UbiCom" erhält den Preis für ihren CardioMonitor, ein EKG via Handy. Die Firma "Capsulution" aus Golm bei Potsdam bekommt die Auszeichnung für die Entwicklung eines neuartigen Verfahrens zur Herstellung von Nano- und Mikrokapseln. Die Teltower Firma "Welco" wurde ausgewählt, weil sie ein besonders feines Lotpulver für die Mikroelektronik herstellen kann und die "KE Kranbau Eberswalde" schließlich hat als Weltneuheit einen mobilen Kran zur Be- und Entladung kleinerer und mittlerer Containerschiffe entwickelt.

Dem 1984 als Wirtschaftsförderungsinstrument des Landes Berlin ins Leben gerufenen Innovationspreis hat sich 1992 auch das Land Brandenburg angeschlossen. "Die Bewerber verkörpern mit ihren Ideen die innovative Kraft der Wirtschaft und Wissenschaft der Region Berlin-Brandenburg" sagte Berlins Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner. Der Wettbewerb habe sich zweifellos als geeignetes Instrument bewährt, um Eigeninitiative und Kreativität von Unternehmen anzuregen. Ziel müsse es sein, ein noch dichteres Netzwerk aus Wissenschaft und Wirtschaft zu schaffen, um wissenschaftliche Erkenntnisse noch schneller in marktfähige Produkte umzusetzen.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Fürniß betonte die gute Zusammenarbeit der beiden Länder: "Unsere Region wird für Technologie-Unternehmen immer interessanter", sagte er. Der Innovationspreis sei ein Schaufenster für die Leistungsfähigkeit der Region und ein Beleg für die enge Zusammenarbeit beider Länder in der Technologie- und Innovationspolitik. Fürniß hält nichts vom oft betonten Gegensatz der Old und New Economy. "Keine Firma kann heute überleben ohne neue Technologien in ihre Produktion mit einzubeziehen."

Vernetzung erwünscht

Seit 1992 hat die ITAG AG als eine der Hauptsponsoren die Organisation des Innovationspreises übernommen. Sie konnte weitere Sponsoren gewinnen und die anfänglich geringe Finanzausstattung des Wettbewerbs verbessern. Die Wirtschaft trägt mittlerweile 55 Prozent des Gesamtbudgets von rund 450 000 Mark. Als einer der Sponsoren betonte Uwe Ahrens, Geschäftsführer der Berliner "aap Implantate AG" die Wichtigkeit von Innovationen für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Fast so schwierig wie die Entwicklung und Ausarbeitung von Innovationen sei es,sie erfolgreich an den Markt zu bringen.

Vor allem kleineren und mittleren Unternehmen soll mit dem Wettbewerb die Möglichkeit gegeben werden, innovative Ideen und technisch-wirtschaftliche Neuerungen in marktfähige Produkte oder Dienstleistungen umzuwandeln.

Angsichts der Tatsache, dass sich in diesem Jahr fünf Unternehmen das Preisgeld von 100 000 Mark teilen müssen, hat der Innovationspreis die vielleicht noch wichtigere Wirkung, dass sich Unternehmen nachhaltig vernetzen können. Bei der Preisverleihung präsentieren sich die Gewinner vor mehr als 1500 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Kultur. Dadurch ergibt sich für sie die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen, effiziente Kooperationen anzubahnen und bisher nicht zugängliche Finanzquellen zu erschließen.

Harald Olkus

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