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Berlin: Ins Leere geschossen

Neues Gesetz wird bei Schützenvereinen noch nicht durchgesetzt

Stell Dir vor, es gibt ein neues Gesetz – und nichts passiert: Das neue Waffengesetz, das seit 100 Tagen in Kraft ist, hat auch für die Sportschützen Änderungen verordnet – doch passiert ist bisher nichts. Das neue Gesetz sieht vor, dass das Bundesverwaltungsamt die Verbände und deren Sportordnungen überprüft, aber bisher existiere nicht mal das dafür erforderliche Gremium, wie Manfred Wolff vom Vorstand des Schützenverbandes Berlin-Brandenburg sagte.

Dem neuen Gesetz zufolge werden nur noch Schießsportverbände anerkannt, die über mindestens 10 000 Mitglieder verfügen, regelmäßig überregionale Wettbewerbe organisieren und die Schießen als Breiten- und Leistungssport betreiben. Damit soll vor allem verhindert werden, dass Waffennarren über dubiose Vereine legal an scharfe Waffen gelangen können. Deshalb regelt das Gesetz auch, dass Waffenbesitzkarten nicht mehr wie früher über einen Verein, sondern nur noch vom Verband beantragt werden. Bundesweit gibt es laut Wolff 43 Verbände, von denen viele die gesetzlichen Vorgaben nicht erfüllen.

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) ist mit den neuen Regelungen für Sportschützen zufrieden. Bei Straftaten würden legale Waffen nur in Einzelfällen eine Rolle spielen, sagte der Vize-Bundesvorsitzende Holger Bernsee. Den Berliner Grünen reicht, wie berichtet, das neue Gesetz nicht. Sie wünschen, dass Sportschützen ihre Waffen im Verein lagern müssen und nicht mehr mit nach Hause nehmen. weso

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