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Unterwegs im Kiez. Die Stadtteilmütter helfen oft Familien, die sonst von den Behörden nicht erreicht werden können.

© dpa

Integrationsprojekt in Berlin: Stadtteilmütter sollen weitermachen

Die Arbeit der Stadtteilmütter wird hoch gelobt. Aber immer wieder ist es die Finanzierung unsicher. Jetzt läuft erneut ein Programm aus, ein weiteres soll kommen.

Bei seinem Besuch in Neukölln vor einem Monat war Bundespräsident Joachim Gauck ganz begeistert von den Stadtteilmüttern und ihrer Arbeit. Seit zehn Jahren gibt es im Bezirk dieses Integrationsprojekt, in dem Frauen unterschiedlicher Herkunft Familien Hilfe anbieten, die Vorbehalte gegen Behörden haben und sonst kaum zu erreichen sind. In all den Jahren stand die Finanzierung auf wackligen Füßen – nicht nur in Neukölln, auch in anderen Bezirken. „Das darf nicht sein“, sagte damals der Bundespräsident. „Hier haben Sie mich als Verbündeten.“

Es gibt aber weiter Schwierigkeiten: Das bundesweite Förderprogramm „Bürgerarbeit“, über das viele Stellen der Stadtteilmütter durch die Jobcenter finanziert werden, läuft bis Ende des Jahres aus. Noch ist nicht sicher, wie es weitergeht. Doch Olaf Möller, Sprecher der Regionaldirektion für Arbeit, sagt, dass die Jobcenter die durch Bürgerarbeit-Mittel finanzierten Stadtteilmütterstellen über andere Förderinstrumente erhalten wollen. „Mit vereinten Kräften, zähen Verhandlungen, auch wohlwollender Unterstützung des Jobcenters“ habe das Projekt letztlich stets gesichert werden können, fasste Neuköllns Bürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) seine Erfahrungen Ende Februar auf eine Anfrage in der BVV zusammen.

Über Bürgerarbeit werden knapp 200 Stellen finanziert

Insgesamt gibt es nach Senatsangaben aus Mitteln der Arbeitsförderung knapp 400 Stellen für Integrationshelfer, wozu auch die Stadtteilmütter zählen. 197 dieser Stellen werden berlinweit über die Bürgerarbeit finanziert. 115 davon in Neukölln – darunter 54 Stadtteilmütter. Darüber hinaus hat Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) das Landesprogramm „Integrationslotsen“ ins Leben gerufen, über das 69 Stellen für zunächst zwei Jahre im Landeshaushalt abgesichert sind. Buschkowsky nannte dieses Programm lediglich einen kleinen „Mosaikstein“ im ganzen Finanzierungsgefüge.

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