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Kein erfolgreicher Start: Monika Grütters ist neue CDU-Landesvorsitzende und ins Bundespräsidium ihrer Partei gewählt.

© Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Interview mit Monika Grütters: „Einige energische Ansagen waren nötig“

Und was ist bei der CDU so los? Monika Grütters über ihren schwierigen Start ins neue Amt als CDU-Landesvorsitzende und ihr schlechtes Wahlergebnis auf dem Bundesparteitag.

Schlappe beim Parteitag, wie kam das, Frau Grütters?

Das Wichtigste ist gesagt. Einige energische Ansagen waren nötig, um einen Neustart nicht zu vermasseln. Damit schadet man der ganzen Partei. Ein schönes Aufbruchsignal sieht aber anders aus, leider. Aber ich habe Verständnis für die Unruhe in unseren Reihen: zum einen wird eine Wahl verloren, einige verlieren ihre Jobs. Dann stehen wir vor Wahlen in unserer Partei. Außerdem ist die Landesliste für den Bundestag noch nicht aufgestellt. Da gibt es viele gute Interessenten, und das sorgt in allen Parteien immer wieder für Nervosität. Sie sehen, mit dem neuen Generalsekretär hat die Stimmung gar nichts zu tun, deshalb wurde er ja dann auch gewählt. Ich traue uns allen zu, dass wir nun zu mehr Geschlossenheit finden.

Gestern die Wahl des CDU-Präsidiums, Ihr Ergebnis von 70,4 Prozent nennen einige Niederlage…
Für meine erste Wahl auf einem Bundesparteitag und dann gleich ins Präsidium ist das Ergebnis aller Ehren wert, ich freue mich über die gleiche Stimmenzahl wie andere Prominente. Noch nie hatten Kandidaten aus Berlin ein so gutes Ergebnis. Unser Landesverband stellt gerade mal 2,8 Prozent von über 1200 Delegierten.

Tut sich die CDU schwer mit urbanen Intellektuellen, für die Sie und Evers stehen?
Volksparteien versammeln ein breites Meinungsspektrum. Viele bei uns wissen, dass ein urbaner Habitus in der Stadt gefragt ist. Manches Etikett wie liberal oder konservativ führt in die Irre. In vielen Sachfragen gibt es diese Widersprüche nicht, da entscheiden wir pragmatisch. In der Kulturwelt geht es oft unkonventionell zu; dass ich da zuhause bin, wissen unsere Mitglieder und gestehen mir dieses Andenken ja auch zu. Wichtig ist, dass wir auch markanteren Konservativen Raum geben. Was mich betrifft: Ich bin eine bodenständige Bürgerliche mit katholischem Fundament aus Münster, die die Metropole Berlin als Lebensmittelpunkt gewählt hat. Diese Mischung zählt. In manchen inhaltlichen Fragen ist Stefan Evers im Übrigen viel konservativer als ich – etwa bei der Gestaltung der Stadtmitte. Vorsicht also vor Klischees.

Die Fragen stellte Ralf Schönball.

Lesen Sie hier ein Interview mit dem neuen Generalsekretär der Berliner CDU, Stefan Evers, der bei seiner Wahl eine schwere Niederlage hinnehmen musste.

Hier lesen Sie den Bericht über Grütters' Wahl zur Landesvorsitzenden.

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