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Berlin: Investor gesucht

Köpenick. Selim Kuzu, der potenzielle Investor für das Müggelturm-Areal befürchtet, die Umsetzung seines Projektes könnte sich abermals verzögern.

Köpenick. Selim Kuzu, der potenzielle Investor für das Müggelturm-Areal befürchtet, die Umsetzung seines Projektes könnte sich abermals verzögern. Grund sei eine vom Bezirksamt geplante internationale Ausschreibung für den touristischen Anziehungspunkt, erklärte der international tätige Kaufmann gestern. „Wenn das passiert, wird es in den nächsten Jahren auf den Müggelbergen weiterhin so trostlos aussehen wie zurzeit“, ärgert sich Kuzu. Denn eine Ausschreibung koste vor allem Zeit.

Wie berichtet, hat der Bezirk vor etwa zwei Monaten nach jahrelangem Hickhack um die Zukunft des 6500 Quadratmeter großen Geländes, ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet. Eine Burganlage soll entstehen, deren zentrales Element der Müggelturm ist. Es könnten außerdem mehrere Restaurants öffnen, ein Hotel, ein Wellness-Center sowie ein Theater und eine gartenartig angelegte, begehbare Wasseraufbereitungsanlage. Kuzu beschäftigt sich seit zwei Jahren mit dem Projekt, arbeitet auch mit dem langjährigen Müggelturm-Betreiber Wolfgang Gerber zusammen. Nach eigenen Angaben steckte er mittlerweile rund 2,3 Millionen Euro in das Projekt: für die Erarbeitung der Planungsunterlagen, Gutachten und Bodenproben.

Auf mehrere Kaufangebote für das Grundstück habe der Bezirk noch nicht reagiert. Der Senat äußerte sich skeptisch zu den Müggelturm-Plänen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung kritisiert die „überdimensionierte Bebauung, die den Charakter des Gebietes völlig verändert“, so ein Sprecher.

Kuzu setzt jetzt alle Hoffnungen auf ein Gespräch, das er Mitte Juni beim Senatsbaudirektor Hans Stimman hat. Er verspricht sich „klare Positionen über Länge, Breite und Höhe der Bebauung“, betont er. Klare Äußerungen seien nötig, damit es endlich losgehen könne.

Bürgermeister Klaus Ulbricht (SPD) erklärte, dass es auf den Müggelbergen künftig kommerziellen Tourismus für Berlin geben muss. Das bedeute natürlich eine ganzjährige Bewirtschaftung. Der Bezirk sei sich darüber im Klaren, so Ulbricht, dass dieses Ziel nur durch gewaltige Einschnitte in der Umgebung des Müggelturms zu erreichen ist. Der Bürgermeister sieht aber nur in dieser Strategie eine wirtschaftliche Zukunft für das Gelände. Deshalb fordert er vom Senat Zugeständnisse. Er plädiert „für Ausnahmegenehmigungen, die eine kompaktere Bebauung ermöglichen.“ Besucher des Müggelturm-Areals müssen sich weiterhin mit einem Provisorium begnügen. Steffi Bey

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