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Auch diesmal werden die Sicherheitsmaßnahmen vor dem Moabiter Gericht hoch sein.

© picture alliance / dpa

Islamischer Staat: Anschlagsziel Berlin: Mutmaßlicher Terrorist vor Gericht

Ein 19-Jähriger soll Berlin für den IS ausgekundschaftet haben - unter anderem den Alexanderplatz und das Brandenburger Tor. Jetzt beginnt der Prozess.

In Berlin beginnt am Anfang des Jahres ein Terror-Prozess unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen. Am Mittwoch, 4. Januar, steht im Kriminalgericht Moabit die Hauptverhandlung an gegen den 19-jährigen Shaas Al M. wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland und Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Das teilte das Kammergericht mit.

Mit der "Kalaschnikow" in der Hand

Der Angeklagte, ein syrischer Staatsangehöriger, soll sich laut Anklage des Generalbundesanwalts vom 11. Oktober 2016 Mitte des Jahres 2013 in Syrien der terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat Irak und Großsyrien“ angeschlossen haben, die sich im Juni 2014 in „Islamischer Staat“ (IS) umbenannt habe. Der Angeklagte habe bis zu seiner Festnahme im März 2016 vielfältige Tätigkeiten zur Förderung der Ziele des IS entfaltet. So habe er in Syrien unter IS-Kommando an der Belagerung eines Flughafens und an anderen Militäroperationen teilgenommen. Dabei habe er jeweils eine „Kalaschnikow“ gehandhabt. Außerdem sei er in Syrien für die Versorgung der IS-Truppen mit Lebensmitteln verantwortlich gewesen. Das geht aus der Pressemitteilung des Gerichts hervor.

Infos soll er dem IS mitgeteilt haben

Im August 2015 sei der Angeklagte nach Deutschland gereist und habe weiter intensiven Kontakt zum IS unterhalten. Im Zeitraum von Ende August 2015 bis zum Februar 2016 habe er bei gelegentlichen Aufenthalten in Berlin den Alexanderplatz, das Brandenburger Tor und das Gebiet um den Reichstag ausgekundschaftet. Die so gewonnenen Informationen über potentielle Anschlagsziele habe er seinen Kontaktmännern beim IS mitgeteilt. Ferner habe er mindestens eine Person als Kämpfer nach Syrien vermittelt und sich als Kontaktmann für etwaige Attentäter in Deutschland zur Verfügung gestellt.

Festnahme im Berliner Umland

Der Angeklagte war am 22. März 2016 in Potsdam-Mittelmarkt festgenommen worden und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Für den Prozess gegen Shaas Al M. sind bislang insgesamt 25 Hauptverhandlungstermine bis April 2017 festgesetzt. AG

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