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Berlin: J.Lo auf dem Sofa, McCartney auf Abwegen

Superstar Jennifer Lopez kommt zur „Wetten, dass...?“-Sendung nach Berlin. Der Ex-Beatle enttäuscht dagegen seine Berliner Fans

Von Frauke Herweg

und Ulrike App

Die Fans des einen Stars zählen schon die Stunden bis zum Auftritt ihres Idols in Berlin – die anderen können nur enttäuscht im Fotoalbum blättern, weil ihr Star einen großen Bogen um die Stadt macht. Während Popsängerin Jennifer Lopez am Sonnabend bei „Wetten, dass. . .?“ zu Gast ist, wird Paul McCartney bei seiner Tour im Frühjahr keinen Stopp in Berlin einlegen.

Die Begeisterung für Jennifer Lopez „J. Lo“ ist derart groß, dass für Tickets zur Gottschalk-Show am Sonnabend horrende Preise auf dem Schwarzmarkt geboten werden. 226 Euro zahlt – der Originalpreis war 40 Euro – , wer im Internet einen der 1300 Plätze in der Berlin Arena ersteigern will. Außer der Latino-Queen treten im ehemaligen Velodrom an der Landsberger Allee „Inspector Columbo“ Peter Falk, Schauspielerin Brigitte Mira und TV-Spaßmacher Stefan Raab bei „Wetten, dass...?“ auf.

Mega-Star J.Lo wird allerdings nicht singen, sondern nur über ihren neuen Streifen „Manhattan Love Story“ plaudern. „Sehr wahrscheinlich gleich am Anfang“, heißt es bei der Filmfirma Columbia-TriStar. Vermutlich sitzt J. Lo nicht einmal die ganze Sendezeit auf dem Sofa ab. Die Sängerin und Schauspielerin, die zurzeit auch auf Promotour für ihre neue CD ist, hat wenig Zeit. „Sie kommt Freitagnacht und fährt Samstagnacht“, sagt Columbia Tristar-Pressesprecherin Tina Hohmann. „Sie schläft, steht auf und geht zur Sendung.“ Zwischendurch allerdings muss Lopez ein strammes Interview-Programm bewältigen. „Alle, einfach alle Sender“ haben sich bei ihr angemeldet. Viele Fotografen auch. Im „Four Seasons“ am Gendarmenmarkt, zu dem die Diva unmittelbar nach ihrer Ankunft um 1.30 Uhr am Schönefelder Flughafen gefahren wird, werden sie die Latino Queen ablichten.

Zwar will das Hotelmanagement nichts von den Vorbereitungen für den besonderen Gast verlauten lassen. Marion Schuhmacher, die Lopez vor einiger Zeit als Pressesprecherin im ehemaligen Ritz Carlton betreute, weiß jedoch, dass die Diva gar nicht so kapriziös wie ihr Ruf ist. „Wir haben keine dunklen gegen weiße Sofas vertauscht, wie damals berichtet wurde“, sagt Schuhmacher. „Es gab lediglich weiße Blumen.“ An den legendär riesigen Betreuerstab der Sängerin kann sich die Schuhmacher auch nicht erinnern. „Zehn Zimmer waren belegt.“ Keine 24 Stunden dauert also J.Los Visite. Thomas Gottschalk reist dagegen schon am heutigen Mittwoch an und checkt im Westin Grand Hotel in der Friedrichstraße ein. Sein Bruder Christoph übrigens auch. „Selbstverständlich werden wir über die besonderen Vorlieben unserer Gäste nichts verraten“, heißt im Hotel. Nur so viel: „Herr Gottschalk ist ein ausgesprochen unkomplizierter Gast.“

Gottschalks Mitarbeiter wohnen unter anderem im Park Plaza unweit der Berlin Arena. Über die genaue Zahl des Gottschalk-Trosses schweigt sich die Pressestelle des 155-Zimmer-Hauses aus. „Wir sind damit gut belegt“, sagt Pressesprecherin Nicole Scholz lediglich.

Vor zwei Tagen – als letzter Gast – sagte Stefan Raab zu. Die Plaudermaschine versucht sich als Wettpate. „Und liefert sich vielleicht mit Comedian Ingo Appelt ein Wortgefecht.“ Genaueres will ZDF-Sprecher Peter Gruhne nicht verraten. „Nichts ist fest abgesprochen.“

Fest als Showacts eingeplant sind allerdings die australische Popsängerin Vanessa Amorosi, Kuschel-Rapper Craig David, die Band „The Bangles“ und die Tänzer des Broadway Musicals „Titanic“. In der Stadtwette wird Andrea Kiewel den Berlinern als Patin beistehen. Worum wird’s gehen? Pressesprecher Peter Gruhne: „Bei den Wetten herrscht bei uns strengste Geheimhaltung.“

Geheimnisvoll wird es sicherlich auch den Fans erscheinen, dass Paul McCartney im Frühjahr nicht nach Berlin kommt. Schließlich war er schon seit zehn Jahren nicht mehr auf Tour durch Deutschland. Aber außer Auftritten in Köln, Hannover, München und Hamburg im April und Mail sind keine weiteren geplant – wobei der Ex-Beatle in Köln sogar zwei Mal zu sehen ist. „Die Produktion passt nicht in die Waldbühne. Und ansonsten gibt es keine Halle in Berlin, die groß genug ist“, sagt Peter Schwenkow von der Deutschen Entertainment AG, dem Veranstalter der Tour. „Momentan kann man die Show auch nicht verkleinern.“ Zweieinhalb Stunden lang wird McCartney 36 Songs spielen, darunter 22 von den Beatles. Die DEAG managt im Übrigen auch die Tour der Rolling Stones durch Deutschland. Eine klitzekleine Hoffnung für die Berliner Fans besteht aber noch: Man arbeite an einer Lösung, hieß es bei der DEAG.

Wer Paul McCartney aber auf keinen Fall verpassen will, sollte sich wohl schon mal nach einem Hotel umschauen. Tickets für die Konzerte in Köln (27. und 28. April) gibt es ab 22. Februar unter der Telefonnummer 01805/570000. Für Hannover (30. April), München (17. Mai) und Hamburg (21. Mai) startet der Kartenverkauf am 21. Februar an den Vorverkaufsstellen und unter 01805/121314.

Trösten können sich die Berliner aber mit einem üppigen Musik-Angebot. Denn im April und Mai stehen viele Konzerte auf dem Programm: Guano Apes, Peter Gabriel, Massiv Attack, Van Morrison, Mark Knopfler – und Roger Whittaker. Man muss eben nur ein wenig flexibel sein.

Frauke Herweg, Ulrike App

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