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Ätsch. Jackass-Darsteller Johnny Knoxville hat zwar Kinderstar Jackson Nicoll auf dem Arm, aber wer bei der Premiere wen auf den Arm nimmt, ist hier die Frage.

© dpa

Jackass-Premiere in Berlin: Johnny Knoxville wird zum Chaos-Opa

Jackass-Star Johnny Knoxville hat einen neuen Film gedreht: Als Chaos-Opa reist er mit seinem Enkel durch die USA. Wir haben Knoxville in Berlin getroffen.

Als guter Gast weiß Johnny Knoxville, was sich gehört. „Wir können doch in Deutschland kein holländisches Bier trinken“, sagt er, schiebt das Heineken von sich weg, geht aus dem Hotelzimmer am Potsdamer Platz und kommt mit einem Berliner Pilsener zurück. „Ich will soviel Berliner Bier trinken, wie möglich. Danach weiß ich nicht, was noch passiert.“ Er lacht, aber das könnte durchaus sein Ernst sein. Noch eine kurze Lobhudelei auf die Hauptstadt ( „war oft hier“, „liebe Berlin“) und nach Interview-Ende eine Currywurst.

Knoxville, schauspielernder Masochist, ewiges Kind, das mit seinen bekloppten Stunts in der MTV-Show „Jackass“ und den gleichnamigen Filmen eine ganze Generation zum Lachen und Ekeln gebracht hat, war am Freitag gekommen, um seinen neuen Film „Jackass: Bad Grandpa“ in der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg vorzustellen. Auch Regisseur Jeff Tremaine und Kinderschauspieler Jackson Nicoll waren dabei. Ins Kino kommt der Streifen am 24. Oktober.

Knoxville, 42, ist Opa geworden. Er spielt nämlich Irving Zisman, einen perversen, respektlosen und provokanten Tattergreis. Den Charakter kennen Fans aus „Jackass“. Drei Stunden dauerte die Verwandlung zum 83-Jährigen, der sich so gar nicht altersgemäß benehmen will. Das „Jackass“-Spinoff ist eine Mischung aus Dokumentation und Komödie, garniert mit einer großen Portion Unter-der-Gürtellinie-Humor. Der Film folgt erstmals einem Drehbuch – von der die meisten Darsteller, gewöhnliche Amerikaner, allerdings nichts wissen. Ihre Reaktionen wurden mit versteckten Kameras aufgezeichnet. Die Hauptdarsteller folgen einer Geschichte: Als die Drogen nehmende Mutter des von Jackson Nicoll gespielten Enkel Billy, 8, ins Gefängnis muss, will Zisman den Jungen zu dessen Vater bringen. Es beginnt ein Chaos-Roadtrip durch die USA. Der ist zwar weniger actionreich als „Jackass“ aber dennoch lustig, da das ungleiche Duo in der Öffentlichkeit zu schockieren weiß.„Die Leute lassen einem Alten fast alles durchgehen“, sagt Knoxville. Zisman fängt im Nachtclub zu Strippen an, sprengt eine Hochzeit, baggert nahezu jede Frau an. Opa und Enkel rülpsen mittags zu Dosenbier und Billy nimmt an einem Schönheitswettbewerb für kleine Mädchen teil. Das ist gleichzeitig ein Spiegelbild der amerikanischen Gesellschaft und ein böser Seitenhieb auf diese.

Bekannt wurde Johnny Knoxville durch die MTV-Serie „Jackass“, der später drei Kinofilme folgten. Übersetzt bedeutet der Titel soviel wie Vollidiot, womit der Inhalt ziemlich treffend beschrieben wäre: Eine Aneinanderreihung von hanebüchenen Stunts und Mutproben, ein Austesten der Grenzen von Schmerz und Ekel. Lebendige Paintballzielscheibe sein, sich von einem Stier auf die Hörner nehmen lassen, mit voller Wucht auf einen am Boden liegenden Rechen treten. Daneben spektakuläre Skateboardstunts. Jugendliche auf der ganzen Welt eiferten der Truppe nach.

„Ich bin zwar nicht der Hellste, aber Angst habe ich schon“, sagt Knoxville. Und wenn er sich weigere, werde er vom Produzenten gezwungen. Auch für „Bad Grandpa“ musste Knoxville leiden. Er wurde durch eine Schaufensterscheibe geschleudert und beim Dreh für einen Promofilm unbemerkt unter Drogen versetzt. Völlig high riss er sich bei einem Sturz eine Sehne im Finger und trägt nun eine Armschiene. Knoxville bleibt eben ein Jackass.

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