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Jahresrückblick Personen: Aufsteiger und Absteiger

Sie kam und hatte erst mal nichts als Ärger. Gisela von der Aue, Justizsenatorin von Berlin und qua Amt entlassungsgefährdet, musste erst den Medikamentenskandal beenden, dann den Drogenimport in die Jugendstrafanstalt in Plötzensee.

Sie kam und hatte erst mal nichts als Ärger. Gisela von der Aue, Justizsenatorin von Berlin und qua Amt entlassungsgefährdet, musste erst den Medikamentenskandal beenden, dann den Drogenimport in die Jugendstrafanstalt in Plötzensee. Davon abgesehen, gab es ambitionierte Juristen wie den Staatsanwalt Roman Reusch und die Jugendrichterin Kirsten Heisig, mit denen sich die Senatorin, vorsichtig gesagt, einigen musste. Und? Alles bestens. Keiner meckert, keiner haut ab.

Er stieg immer höher, er führte die Grünen-Fraktion, er saß in der Föderalismuskommission, war als Bundes-Grünen-Chef im Gespräch, als Gegenkandidat von Cem Özdemir. Doch Volker Ratzmann überraschte alle als Aufsteiger der anderen Art: Er verzichtete auf den Karriereschub zugunsten reeller Freuden und Mühen. Der 48 Jahre alte Anwalt und Politiker will sich ab März um sein erstes Kind kümmern. Seine Lebensgefährtin „will und soll“ ihre Karriere verfolgen.

Er wird sich noch immer schlecht behandelt fühlen. Er hat unendlich viel telefoniert, Freunde mit Ämtern bedacht und alles unter Kontrolle gehabt. Doch immer mehr Mitglieder der Berliner CDU haben von den Aufgaben eines Landeschefs andere Vorstellungen als Ingo Schmitt. Was Schmitt meinte, ignorieren zu können. Am 22. November zeigten ihm seine Parteifreunde, wie sie das fanden: Sie verweigerten ihm den sicheren Listenplatz für die Bundestagswahl. (wvb)

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