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Jahreswechsel: Hunderttausende feiern am Brandenburger Tor

Mit Wunderkerzen, Glühwein und einem großen Feuerwerk haben Hunderttausende am Brandenburger Tor in Berlin ausgelassen und friedlich das neue Jahr begrüßt.

Berlin - Bei Deutschlands größter Silvesterparty knallten um Mitternacht die Sektkorken - dort, wo im Sommer Millionen Fußballfans gefeiert hatten. Auch diesmal war das Gedränge groß. Der Veranstalter zählte mehr als eine Million Besucher.

Das Silvesterfest begann nach schlechtem Wetter eine halbe Stunde später als geplant. Den Auftakt der riesigen Open-Air-Feier unter dem Motto "Welcome 2007" machte dann Sängerin Lafee. Zwischendurch wurden per Videoschaltung Live-Bilder aus Bombay und New York gezeigt. Für Stimmung sorgte besonders die New Yorker Band Scissor Sisters. Zeitweise war der Andrang so groß, dass Eingänge an der Hauptbühne geschlossen wurden. Pünktlich zum Jahreswechsel funkelten die 1000 Raketen am Himmel, es waren nicht ganz so viele wie im Vorjahr.

Wegen orkanartiger Sturmböen waren in der Nacht zum Sonntag aus Sicherheitsgründen Teile der Bühnen abgebaut worden, die erst wieder montiert werden mussten. Um den Zeitplan einzuhalten, verschoben die Veranstalter die Auftritte der bulgarischen Rocksängerin Roberta und der rumänischen Band Sistem. Beide sollten ein musikalischer Gruß an die neuen EU-Mitglieder sein.

Das Wetter war mild. Für die Helfer war es eine der üblichen Silvesternächte. Das DRK zählte mehr als 240 Einsätze, 17 Menschen kamen ins Krankenhaus. Die Polizei zeigte sich angesichts des Verlaufs des Massenspektakels zufrieden. "Alles wunderbar und friedlich", lautete die Bilanz am Abend. Das Lagezentrum sprach später von einer "entspannten Nacht". Nach Mitternacht setzte Regen ein, so dass sich die Partymeile schneller als sonst leerte.

Rund 1000 Feuerwehreinsätze

Die Feuerwehr verzeichnete seit dem frühen Abend rund 1000 Einsätze. "Das sind ganz normale Zahlen für Silvester", sagte ein Sprecher. In Neukölln brannte der Keller eines Wohnhauses. Sechs Menschen, darunter vier Kinder, erlitten eine Rauchvergiftung. Am Gesundbrunnen setzte vermutlich ein Feuerwerkskörper die Verkleidung eines Balkons in Brand.

Knapp 1400 Sicherheitskräfte - darunter auch private Ordner - waren rund um den Tiergarten im Einsatz. Während am Brandenburger Tor keine privaten Feuerwerkskörper gezündet werden durften, waren im Rest der Stadt schon Stunden vor Mitternacht die ersten Böller und Silvesterkracher zu hören.

Stand bei der vergangenen Silvesterparty die WM-Vorfreude im Mittelpunkt, sorgten diesmal politische Themen wie die Mehrwertsteuererhöhung für Gesprächsstoff rund um den Jahreswechsel. Angehende Familien können sich auf das neu eingeführte Elterngeld freuen, das bei Geburten vom Neujahrstag an gilt. In Berlin wurde in der Nacht kein Fall bekannt, bei dem sich der Nachwuchs "zu früh" eingestellt hat, so dass den Eltern der Bonus entgeht. Auch ein "Neujahrsbaby" wurde kurz nach Mitternacht aus keiner der Charité- Kliniken gemeldet. (tso/dpa)

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