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Kurz vor dem Jahreswechsel klärt die Feuerwehr über die Gefahren und den richtigen Gebrauch von Feuerwerkskörpern auf.

© dpa

Jahreswechsel in Berlin: Silvestertipp der Feuerwehr: Wässert die Blumen!

Berlin bereitet sich auf den Jahreswechsel vor. Und die Feuerwehr gibt spezielle Silvester-Tipps.

Für die Feuerwehr ist die Wettervorhersage eine Katastrophe. Kalt und trocken soll es werden, da sind sich die Meteorologen einig. Es sei so „pulvertrocken“, dass sogar Blumenerde brenne, sagt Feuerwehrchef Wilfried Gräfling. Trockenes Wetter bedeute mehr Brände, „und das macht uns Sorgen.“ Im vergangenen Jahr hatte es bei nasskalten Wetter mit 272 Bränden nur halb so viel gegeben wie am trockenen Jahreswechsel 2012/13. Die Polizei veröffentlichte am Dienstag Fotos aus Ermittlungsakten, was fehlgeleitete Raketen und Böller für Feuer auslösen können.

Ganz im Ernst empfiehlt die Feuerwehr daher: Man solle die Blumenkästen wässern. Und die Balkone leer räumen. Und auch Fenster und Dachluken fest schließen. Konstanter als das Wetter ist die Berliner Böllerbegeisterung. Etwa 500 Menschen verletzen sich jedes Jahr an legalem oder illegalen Feuerwerk.

„Berlin ist die verrückteste Stadt“, sagt Gräfling. „Was Böller angeht, erlebt das keine andere Großstadt.“ Allerdings ist Berlin auch besonders nah an Polen. Und Polen ist das Land, in dem gefährliche Böller frei verkauft werden dürfen. Gräfling hat mittlerweile keine Hoffnung mehr, dass sich daran etwas ändern werde.

Industriesprengstoff in den Böllern

Die dortigen Böller seien mit Industriesprengstoff gefüllt, der in Deutschland unter das Sprengstoffgesetz falle. Drastisch formuliert: Wenn ein illegaler Böller in der Hand zündet, ist diese weg. Wenn ein in Deutschland zugelassener Böller in der Hand zündet, verbrennt die Haut. So beschreibt der Feuerwehrchef den Unterschied.

Angesichts der groben Missachtung sämtlicher Regeln bei einigen Menschen sei es erstaunlich, dass es nicht mehr Verletzte gebe. Das einzige Gebiet, in dem in Berlin nicht geknallt werden darf, ist die Partymeile zwischen Großem Stern und Brandenburger Tor. Hier ist privates Feuerwerk verboten, angesichts der rigiden Kontrollen wird das Verbot wohl auch durchgesetzt werden.

Mehr Zeit am Brandenburger Tor einplanen

Erstmals sind in diesem Jahr im Tiergarten auch Koffer, Taschen und Rucksäcke verboten, eine Folge der latenten Terrorgefahr. Feuerwehrchef Gräfling bat die Besucher von Deutschlands größter Silvesterparty, mehr Zeit einzukalkulieren.

„Es dauert, bis man auf der Meile ist“. Etwa gegen 22 Uhr war in den vergangenen Jahren der letzte Eingang wegen Überfüllung geschlossen worden. 900 Polizisten und 600 Ordner sollen garantieren, dass niemand unkontrolliert auf das Gelände kommt. Die Feuerwehr wird ähnlich viel Personal wie im Vorjahr einsetzen: 800 Mann der Berufsfeuerwehr und knapp 500 Freiwillige. Hinzu kommen 220 Sanitäter in 146 Rettungswagen. Im vergangenen Jahr hatten sie genau 1000 Einsätze.

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