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Berlin: Jeder Fünfte fährt sein Taxi schwarz Einige beziehen zusätzlich Arbeitslosengeld oder Stütze

Angesichts der schlechten Situation des Taxigewerbes – harter Konkurrenzkampf, steigende Ausgaben, weniger Kunden – arbeiten mehr und mehr Fahrer schwarz. „Jeder fünfte angestellte Taxifahrer arbeitet ohne Lohnsteuerkarte“, schätzt Detlev Freutel vom Taxiverband BerlinBrandenburg.

Angesichts der schlechten Situation des Taxigewerbes – harter Konkurrenzkampf, steigende Ausgaben, weniger Kunden – arbeiten mehr und mehr Fahrer schwarz. „Jeder fünfte angestellte Taxifahrer arbeitet ohne Lohnsteuerkarte“, schätzt Detlev Freutel vom Taxiverband BerlinBrandenburg. Exakte Zahlen hat auch das Landeskriminalamt (LKA) nicht, das eine eigene Arbeitsgruppe Schwarzarbeit im Einsatz hat. Die Ergebnisse der letzten Kontrollen decken sich mit Freutels Angaben. „Von 100 kontrollierten Taxen werden 20 schwarz gefahren“, so Inspektionsleiter Michael Schultz.

Einige schwarzarbeitende Taxifahrer beziehen Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe. Das Landesarbeitsamt versucht den Leistungsmissbrauch aufzudecken und arbeitet dabei mit dem LKA zusammen. „Die Erfolge sind gering“, sagt Klaus Pohl, Sprecher der Behörde. „Kontrollen gibt es nur an Taxihaltestellen. Arbeitslos gemeldete Taxifahrer sind eher fahrend auf Kundensuche und arbeiten nachts.“

Geht den Fahndern ein Schwarzarbeiter ins Netz, so droht diesem ein Bußgeld von bis zu 5000 Euro, Rückerstattung der gezahlten Leistungen, im schlimmsten Fall eine Strafanzeige. Oft kommt es erst gar nicht so weit. Er sei nicht im Dienst, hören die Beamten vom LKA oft als Antwort. Weil ein geringer Nebenverdienst auch für Empfänger von Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe möglich ist, geben viele Fahrer zu niedrigen Lohn an. Außerdem dokumentieren viele Taxibetriebe die Fahrten nur schlecht. bw/hx

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