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Berlin: Jeder zweite Junglehrer musste gehen

Die Abwanderung junger Lehrer aus Berlin setzt sich fort. Im Jahr 2007 sind von 382 frisch examinierten Pädagogen nur 165 in der Hauptstadt eingestellt worden.

Die Abwanderung junger Lehrer aus Berlin setzt sich fort. Im Jahr 2007 sind von 382 frisch examinierten Pädagogen nur 165 in der Hauptstadt eingestellt worden. 128 wanderten in andere Bundesländer ab. Die Übrigen fanden gar keine Anstellung oder wählten andere Berufe. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage unter den Absolventen der Schulpraktischen Seminare, die dem Tagesspiegel vorliegt.

Besonders dramatisch ist die Abwanderung der Studienräte. Von ihnen kam noch nicht einmal jeder zweite an einer Berliner Schule unter: 90 blieben, 110 gingen in andere Bundesländer. Allein Hamburg übernahm 45. Die geringe Einstellungsquote insbesondere bei den Studienräten hängt damit zusammen, dass der Schülerschwund jetzt in den oberen Klassen und den Oberstufen ankommt, so dass hier weniger Lehrer gebraucht werden. Dennoch trifft die Abwanderung der jungen Studienräte die Schulen hart: Sie müssen ihre teuer ausgebildeten und gut eingearbeiteten Referendare gehen lassen, selbst wenn sie wissen, dass ihre eigenen Fachlehrer in Kürze in Pension gehen. Die Einstellungspraxis berücksichtige eben nicht die „Alterspyramide“ an den Schulen, kritisiert denn auch die Leiterin der Lehrerausbildung in Neukölln, Roswitha Kneer-Werner, die die Umfrage veranlasst hatte.

Sie weist in einer internen Stellungnahme auch darauf hin, dass es in Fächern wie Mathematik, den Naturwissenschaften, Informatik und Musik kaum noch Bewerber gibt. sve

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