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Berlin: Jeder zwölfte Abiturient fiel durch

Durchschnittsnote der rund 14 000 Kandidaten lag bei 2,7 – 46 Schüler schafften eine 1,0 oder 1,1

Berlin bleibt bundesweit Rekordhalter beim vermasselten Abitur: Von 13839 Kandidaten scheiterten 1198 und damit über 8,6 Prozent. Das sind nochmals mehr als in den Vorjahren. In allen anderen Bundesländern liegt die Quote regelmäßig bei zwei bis fünf Prozent. Die Bildungsverwaltung sieht die Ursache unter anderem in den niedrigen Hürden bei der Zulassung zur gymnasialen Oberstufe: Da in Berlin mehr Schüler die Chance auf ein Abitur erhalten, fallen eben auch mehr von ihnen durch.

An zehn Schulen scheiterten weit über zehn Prozent der Prüflinge, an drei Schulen sogar 30 Prozent. Meist handelt es sich um Schulen, die wegen Nachwuchsmangels jahrelang ungeeignete Schüler aufgenommen haben, die im schwierigen sozialen Umfeld liegen oder einen hohen Ausländeranteil haben.

An der gesamtberliner Durchschnittsnote hat sich nichts geändert: Sie liegt wie in den Vorjahren bei 2,7. Ihre Spitzenposition mit einem Schnitt unter 2,1 oder 2,2 behaupteten Schulen wie das Herder-Gymnasien, die Evangelischen Gymnasium zum Grauen Kloster und Frohnau, das Bach-Gymnasium und das Heinrich-Hertz-Gymnasium. 46 Abiturienten schafften wieder ein Ergebnis von 1,0 oder 1,1. Zehn von ihnen bietet die tunesische Botschaft wie schon 2003 eine Reise nach Tunesien an.

Unzufrieden ist die Bildungsverwaltung darüber, dass nicht alle Zweitgutachter ihre Aufgabe ernst nehmen. In einigen Fällen hätten sie „die gleichen Fehler übersehen wie die Erstgutachter“. Zudem gab es Fälle von fehlerhaften Aufgabenstellungen, was dazu führte, dass Prüfungen wiederholt werden mussten. Kritisiert wurde auch, dass Lehrer für mehrere Prüfungsgruppen die gleichen Aufgaben benutzten, so dass sich die Schüler untereinander absprechen konnten.

Am 27. Juni beginnt der Tagesspiegel mit dem Abdruck der Namen aller erfolgreichen Abiturienten des Jahrgangs 2004.

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