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Berlin: Jedes Tor ein Euro

Berliner helfen Flutopfern – mit besonderen Ideen für Benefizveranstaltungen

Die Flutkatastrophe in Südasien bestimmt auch nach drei Wochen das Denken und Handeln vieler Berliner. Nicht wenige vermissen in der Krisenregion noch immer Familienmitglieder oder Freunde – es wurden 135 Vermisstenanzeigen erstattet, wovon 85 Fälle inzwischen geklärt sind. 517 Heimkehrer haben sich bei der Berliner Polizei zurückgemeldet. Drei tote Berliner sind bisher identifiziert. Aktuell werden 50 vermisst, darunter zwei Kinder. Die Berliner Polizei bittet deshalb weiterhin alle aus dem Katastrophengebiet heimkehrenden Urlauber mit Wohnsitz Berlin, sich jeweils zwischen 8 und 16 Uhr unter der Nummer 696 799 199 zu melden.

Nicht abgeflaut ist nach drei Wochen das Bemühen, den Flutopfern zu helfen. Dies mitunter mit originellen Einfällen. Zu einem BenefizHaarschneidetag lädt am heutigen Sonntag von 12 bis 18 Uhr der Ponyclub in der Kopernikusstraße 13 in Friedrichshain ein. Die 20 Euro für den Haarschnitt sollen gespendet werden.

Wenn die Berliner Entertainmentbranche heute von 10 bis 18 Uhr im TSF-Freizeitcenter Spandau in der Galenstraße 33-35 erstmals zum Fußballturnier um den „Entertainment Cup 2005“ antritt, darf man auf viele Tore hoffen – will doch jedes der 30 Teams für jedes geschossene Tor einen Euro für die Aktion „Deutschland hilft“ spenden.

Der Berliner „König des Swing“ Andrej Hermlin und die Musiker seines Swing Dance Orchestras wollen ganz gezielt in Indonesien helfen. Am 21. Januar geben sie ab 20 Uhr 30 im Grünen Salon der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz ein Konzert. Alle Einnahmen des Abends – der Eintritt kostet 15 Euro – sollen in Zusammenarbeit mit der Botschaft Indonesiens für den Kauf eines Fischerbootes verwendet werden. Damit soll der Familie eines Fischers die Grundlage für den Lebensunterhalt zurückgegeben werden.

„Berlin for Asia“ heißt ein Benefizkonzert am 22. Januar um 19 Uhr im Haus der Kulturen der Welt, das von Radio Multikulti live aus der John-Foster-Dulles-Allee 10 bis nach Südasien übertragen wird. Aus der südasiatischen Region sind auch einige Künstler an der Veranstaltung beteiligt, die unter der Schirmherrschaft Klaus Wowereits steht und deren Erlös an Unicef gespendet werden soll. Nach dem Konzert im Auditorium öffnet im Café Global im Haus der Kulturen der Welt eine Asia Lounge mit Videoperformance und indischem Raga.

Die Gartow-Stiftung unterstützt eigentlich junge russische Musiker. Jetzt sammelte sie 25 000 Euro für die Flutopfer. Beim heutigen Hauskonzert bei der Gartow-Geschäftsführerin, Marie-Luise Gräfin von Bernstorff, könnten es noch mehr werden. DRK-Vizepräsidentin Soscha Gräfin Eulenburg will nach dem Konzert ein Autograph des Komponisten Pablo de Sarasate von 1892 versteigern.hema

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