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Berlin: Jetzt können Autofahrer mit Handy parken Test für Gebührenzahlung mit Funktelefon gestartet

Seit gestern können Autofahrer in der Innenstadt ihre Parkgebühren per Funktelefon bezahlen. Mit einwöchiger Verspätung begann der auf ein Jahr befristete Test.

Seit gestern können Autofahrer in der Innenstadt ihre Parkgebühren per Funktelefon bezahlen. Mit einwöchiger Verspätung begann der auf ein Jahr befristete Test. Das ursprünglich auf Charlottenburg-Wilmersdorf begrenzte und auf Mitte ausgedehnte Versuchsgebiet wurde noch einmal erweitert. Jetzt ist auch Tempelhof-Schöneberg einbezogen. Verkehrs-Staatssekretärin Maria Krautzberger von der Stadtentwicklungsverwaltung sprach von einer „sinnvollen technischen Neuentwicklung“.

Rund 1000 Autofahrer haben sich bereits im Internet fürs Handy-Parken angemeldet (www.handy-parken.de), warteten aber bisher vergeblich auf die erforderliche Vignette. Der Versand soll erst heute beginnen. Maximal 10 000 Autofahrer können an dem Test teilnehmen. Sie melden sich über kostenfreie Telefonnummern in den einzelnen Parkzonen an und ab. Die Gebühren werden nach der tatsächlichen Parkdauer im Drei-Minuten-Takt abgerechnet und monatlich vom Bankkonto abgebucht. Anhand des Strichcodes auf Vignette, die hinter die Scheibe geklebt wird, können Kontrolleure mit einem speziellen Lese-Handy feststellen, ob sich der Autobesitzer tatsächlich eingebucht hat. Wer sich nach vier Stunden nicht abgemeldet hat, erhält eine Erinnerungs-SMS. Am Ende der täglichen Bewirtschaftungszeit wird der Kunde automatisch ausgebucht. Gefördert wird der Test aus EU-Mitteln. Siemens stellt die Lese-Handys, T-Online die Handykarten.

Abschrecken könnte viele Autofahrer, dass für die sieben Parkzonen insgesamt 14 unerschiedliche Rufnummern für die An- und Abmeldung gelten – unterteilt jeweils nach zwei unterschiedlichen Tarifen. Teilnehmer erhalten eine entsprechende Karte. Sollte sich der Senat nach der einjährigen Testphase für die dauerhafte Einführung des Handyparkens entscheiden, müsse mit den Bezirken über einheitliche Tarife gesprochen werden, sagte Staatssekretärin Krautzberger.

Auf Seiten der Bezirke gibt es Bedenken wegen möglicher Mindereinnahmen, weil minutengenau abgerechnet wird, erklärte Maria Krautzberger. Doch sei umgekehrt die Überwachung einfacher. Außerdem hoffe man auf eine bessere Zahlungsmoral, wenn die Autofahrer nicht nach Kleingeld suchen müssen. Offen ist noch, wer die Kosten eines Dauerbetriebes tragen würde. In Wien, wo mit rund 60 000 Teilnehmern zehn Prozent aller Autofahrer ihre Parkgebühren über das Handy bezahlen, finanziert die Stadt das Projekt. Über die Gesamtkosten wollte Thomas Tampier von der Wiener Betreiberfirma Mobile Parking keine Angaben machen.

Rainer W. During

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