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Joachim Zeller: „Ich habe an Schmitt nichts auszusetzen“

Ex-Parteichef Zeller, der von Mai 2003 bis Mai 2005 Landeschef der CDU war, will nicht erneut antreten, falls Ingo Schmitt seinen Posten aufgibt. Er kritisiert das Vorpreschen Pflügers als unnötig.

Hallo, Herr Zeller, wollen Sie nicht noch einmal CDU-Landeschef werden, wie schon von 2003 bis 2005?

Ich will nicht Landeschef werden. So etwas macht man einmal, zu seiner Zeit.

Pflüger hat Schmitts Rücktritt gefordert, andere inzwischen auch. Befürworten Sie auch einen Wechsel an der Landesspitze?

Wir haben einen gewählten Landesvorsitzenden. Ich habe an Ingo Schmitt nichts auszusetzen. Er hat das, was er kann, sehr gut gemacht, und deswegen besteht nicht die Notwendigkeit, jetzt darüber zu debattieren. Es wird von Schmitt abhängen, ob er noch einmal für den Parteivorsitz kandidiert. Aber diese Entscheidung hat er gemeinsam mit den Gremien der Partei zu treffen. Zurzeit braucht man diese Diskussion überhaupt nicht. Der nächste Vorstand wird im Mai 2009 gewählt. Schmitt ist in einer komplizierten Situation Landeschef geworden. Er hat es verstanden, gemeinsam mit Generalsekretär Frank Henkel den Landesverband geschlossen nach außen treten zu lassen.

Sie galten als Unterstützer von Pflüger. Verstehen Sie sein Verhalten noch?

Ja, ich war ein Unterstützer seines Kurses. Schmitt und Pflüger waren zwei Teile der Berliner CDU. Ich verstehe Pflügers Verhalten überhaupt nicht mehr. Es ist menschlich tragisch. Diese Diskussion in der Partei jetzt haben wir wirklich nicht gebraucht. Es war auch unnötig. Die Arbeitsteilung zwischen Schmitt und Pflüger war zwar nicht immer konfliktfrei, aber fair.

Die CDU hat einen enormen Imageschaden erlitten. Wie kann sie aus dieser desolaten Situation herauskommen?

Wir müssen die Personaldebatte schleunigst beenden, und danach muss das, was uns in den letzten Jahren nun wirklich ausgezeichnet hat, wiederhergestellt werden: das geschlossene Auftreten der Partei. Dann müssen wir uns wieder den politischen Inhalten zuwenden. Da ist es sehr bedauerlich, dass Friedbert Pflüger, der ja auch neue Akzente für die Berliner Union gesetzt hatte, sein Pfund auf diese Art und Weise verspielt hat.

Das Gespräch führte Sabine Beikler.

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