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Berlin: Jörgs Resterampe

Alles muss raus! MoMA-Souvenirs sind ein Renner – und eine gute Referenz

Dass am Sonntagabend alles vorbei sein soll in der MoMAShow, das wird für ihn nicht gelten, sagt Jörg Klambt. „Für uns dauert MoMA bis Ende September.“

Klambt leitet Museums-Shops, im Deutschen Guggenheim oder im MoMA. Tassen, Poster, T-Shirts, Spiele. Die Souvenirs wird man auch nach dem Ende der Ausstellung kaufen können. Dazu die komplette Ladeneinrichtung: Regale, Ausstellungskästen, Kartenständer. Allerdings, das Ambiente wird sich ändern.

„Ab kommender Woche wird es bei uns zugehen wie an einer Resterampe“, sagt Klambt. Noch Sonntagnacht will er nach Geschäftsschluss in den pinkfarbenen Karten-Container umziehen. Damit nämlich am nächsten Tag in den frühen Morgenstunden die geliehenen Bilder abtransportiert werden können wie geplant, muss der in der unteren Etage der Neuen Nationalgalerie provisorisch aufgebaute Museumsshop verschwunden sein.

Ob der Container-Ausverkauf laufen wird oder nicht – für ihn sei der MoMA-Shop „ein Bombengeschäft“, sagt Lambt. Viele Artikel sind längst ausverkauft. Kugelschreiber, Skizzenbücher, „und eigentlich alles, was pink ist“ – das ist die MoMA-Farbe. „Das Einzige, was pink ist und nicht gut ging, sind Flop-Flops in Größe 44. Da haben wir noch einige über.“ Was er durch die Ausstellung verdient hat, behält er für sich, aber er sagt, dass er sich eine Geldzählmaschine gekauft habe, weil die Abrechnung damit schneller erledigt sei.

Und nach MoMA? „Ein paar Firmen haben schon angefragt, ob ich ähnliche Läden für sie konzipieren könnte.“ Von den 26 freien Mitarbeitern, zumeist Studenten oder Künstler mit Honorarverträgen, habe er jetzt drei für ein anderes Projekt fest angestellt.

Auch für seine Lieferanten, darunter ein paar kleine Berliner Firmen, gilt: Die Berliner MoMA-Schau hat das Geschäft angeschoben. „Diese Ausstellung war ein gigantischer Erfolg für uns“, sagt etwa Christoph Brandis von Formfalt, einem jungen Zweimann-Unternehmen, das hauptsächlich Kleinspiele mit Kunstmotiven herstellt. „Durch MoMA haben wir ein paar sehr lukrative und interessante Aufträge im Ausland bekommen.“ Ebenfalls positiv, aber etwas verhaltener beurteilt René Springer die Auswirkungen der Show auf das Geschäft seiner Firma Tribe-Haus. „Eine wirklich sehr schöne Referenz“ für ihn und seinen Geschäftspartner. Ob aber Museums-Läden ihre Edelstahl-Lesezeichen nun häufiger orderten, werde sich erst in den nächsten Wochen zeigen. mne

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