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Jubiläum: Adlon und KaDeWe feiern 100. Geburtstag

Zu ihrem 100. Geburtstag in diesem Jahr wollen sich mit dem Hotel Adlon am Pariser Platz und dem Kaufhaus des Westens am Wittenbergplatz gleich zwei Berliner Institutionen ein neues Gesicht geben.

Berlin - Das Adlon gestaltet im April seine Empfangshalle und seine Belle Etage neu. Das KaDeWe will im Oktober mit einer großen Neueröffnung die Vollendung des rund 46 Millionen Euro teuren Umbaus seit 2004 feiern.

Vor 100 Jahren, am 23. Oktober 1907, eröffnete der ehrgeizige Geschäftsmann Lorenz Adlon sein Nobelhotel mit Blick auf das Brandenburger Tor. Mit Elektrizität und fließend warmem Wasser in allen Zimmern beeindruckte das Haus damals sogar den deutschen Kaiser im nahe gelegenen Schloss. Das gehobene Bürgertum entdeckte das Hotel schnell als beliebten Treffpunkt.

Adlon sieht sich als Marktführer

Im Krieg zerstört, erstand das Adlon vor 10 Jahren als Neubau wieder am angestammten Platz. Die Visitenkarten des Fünf-Sterne- Hauses - Lobby und Belle Etage - bekommen im kommenden April ein neues Gesicht, kündigte Direktor Stephan Interthal an. Die Rezeption werde vergrößert. Neben neuen Teppichen werde es auch neue Möbel in Beige- und Brauntönen geben. Statt in großen Sofas zu versinken, würden die Gäste künftig in mehr Einzelsesseln Platz nehmen.

Zum runden Geburtstag schenkt sich das Hotel darüber hinaus ein zweites Spa im Wert von 5 Millionen Euro. Ein weiteres Restaurant ist in Planung. Für Berliner des Jahrgangs 1907 gilt darüber hinaus eine exklusive Einladung: Am 1. Juli bittet das Hotel 100-jährige Bewohner der Stadt zu einer Kaffeetafel. Das Adlon sieht sich heute als Marktführer unter den mehr als 20 Berliner Hotels auf 5-Sterne- Niveau. Im Herbst empfing Direktor Interthal den Ein-Millionsten Gast seit der Neueröffnung des Hotels 1997.

Schneller Wiederaufbau des KadeWe nach dem Krieg

Das Kaufhaus des Westens will seine Besucher im März mit einer Torte überraschen und erst im Oktober richtig groß feiern. Zur Eröffnung im Frühjahr 1907 gehörte das Haus im damaligen Schöneberg zu den exquisiten Einkaufsadressen der Stadt. Gründer Adolf Jandorf setzte mit seinem Standort bewusst auf den "Neuen Westen" des wachsenden Berlin. 1927 übernahm die deutsch-jüdische Kaufmannsfamilie Tietz das Warenhaus.

Das Kapitel der Enteignung durch die Nationalsozialisten wolle das Kaufhaus im Jubiläumsjahr näher beleuchten, kündigte Sprecherin Claudia Gellrich an. Im Zweiten Weltkrieg brannte das KaDeWe weitgehend aus, nachdem ein Flugzeug in das Dachgeschoss gestürzt war. Bereits 1950 waren die ersten beiden Etagen des Konsumtempels wieder aufgebaut, weitere folgten.

Besucheransturm nach der Wende von 1989

Mit dem nahen Kurfürstendamm stand das Warenhaus für die Vorzüge der "Insel" Westberlin. Nach der Wende am 9. November 1989 erlebte das Kaufhaus den wohl größten Besucheransturm seiner Geschichte. Tausende DDR-Bürger wollten sofort die Warenwelt des Westens anschauen.

Seit 1994 gehört das Haus zur Karstadt AG. Mit 60.000 Quadratmeter Verkaufsfläche und seiner geräumigen Feinkost-Etage sieht sich das KaDeWe heute als größtes Kaufhaus mit Marken des gehobenen Bedarfs in Deutschland. (tso/dpa)

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