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© dpa

Jubiläum: Wowereit: Luftbrücke war "gigantische Leistung"

Der Berliner Luftbrücke wurde zum 60. Jahrestag feierlich auf dem Flughafen Tempelhof gedacht. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit empfing die "Rosinenbomber-Piloten" im Roten Rathaus und würdigte ihre Leistungen zur Zeit der Blockade.

"Ich möchte allen danken, die damals für die Freiheit Berlins eingetreten sind", sagte Wowereit (SPD). Die Luftbrücke sei eine "gigantische Leistung" gewesen. Den Veteranen sagte der Regierungschef: "An diesem besonderen Tag gedenken wir Ihrer Kameraden, die ihr Leben gelassen haben für unsere Freiheit." Im Anschluss trugen sich die Veteranen in das Gästebuch der Stadt ein. Alle Gäste erhielten zum Gedenken an das Jubiläum Bilder vom Luftbrückendenkmal vor dem Flughafen Tempelhof.

Am Vormittag hatten die Veteranen in Tempelhof des Beginns der Versorgung des Westteils der Stadt aus der Luft vor 60 Jahren gedacht. Bei einer vom Alliiertenmuseum initiierten Veranstaltung am Flughafen Tempelhof wurde an die Bedeutung der Hilfe für die Berliner Bevölkerung während der Blockade der Stadt durch die Sowjetunion erinnert. Für die während der Luftbrücke ums Leben gekommenen Menschen wurden Kränze am Luftbrückendenkmal niedergelegt.

US-General Roger A. Brady, der Befehlshaber der US Air Force in Europa, sprach von der größten humanitären Luftbrücke in der Geschichte. Brady erinnerte auch an die weniger bekannte Operation "Kinderlift", durch die rund 12.000 Berliner Kinder die Sommerferien bei amerikanischen und deutschen Familien sowie in Jugendcamps in den Westzonen verbrachten.

Ausstellung im Alliiertenmuseum

Der Direktor des Alliiertenmuseum, Helmut Trotnow, nannte die Luftbrücke einen Wendepunkt in den Beziehungen zwischen Deutschen und westlichen Alliierten. Den Veteranen gab Trotnow das Versprechen, "die gewaltigen Leistungen, die ihr in der Luftbrücke erbracht habt, niemals" zu vergessen.

Das Alliiertenmuseum erinnert an die Ereignisse mit der Ausstellung "Making of...Die Männer und Frauen der Berliner Luftbrücke 1948/49", die bis zum 27. September zu sehen ist. Gezeigt werden rund 70 Fotos von Menschen, die hinter den Kulissen für die Versorgung der Westsektoren Berlins aus der Luft sorgten. Die Motive reichen dem Museum zufolge vom unbekannten Navy-Soldaten über das hübsche "Frollein" im Imbisswagen bis hin zum deutschen Laufburschen.

Die Luftbrücke war am 26. Juni 1948 eingerichtet worden. Zwei Tage zuvor hatte die Sowjetunion eine vollständige Blockade über die von den Amerikanern, Briten und Franzosen besetzten Westsektoren Berlins verhängt. Elf Monate lang wurden in über 270.000 Flügen rund 2,3 Millionen Tonnen Lebensmittel, Kohle, Baumaterialien und andere Güter über die schon 1945 mit den Sowjets vereinbarten drei Luftkorridore von Westdeutschland nach West-Berlin geflogen. Am 12. Mai 1949 wurde die Blockade durch die sowjetischen Verantwortlichen aufgehoben. Der Senat will im kommenden Jahr den 60. Jahrestag des Endes der Blockade am 12. Mai mit einem besonderen Festakt feiern.

Christian Wahl[ddp]

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