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Berlin: Jüdisches Krankenhaus bleibt abgeriegelt

Die Absperrungen rund um das Jüdische Krankenhaus bleiben „bis auf weiteres“ bestehen. Dies sagte eine Polizeisprecherin gestern Abend.

Die Absperrungen rund um das Jüdische Krankenhaus bleiben „bis auf weiteres“ bestehen. Dies sagte eine Polizeisprecherin gestern Abend. Die Weddinger Klinik war am Freitag überraschend unter massiven Polizeischutz gestellt worden, die Heinz-Galinski-Straße und die Iranische Straße wurden gesperrt, alle parkenden Autos abgeschleppt. Diese Maßnahmen sollten „zunächst nur bis Montagabend“ gelten.

Widersprüchliche Aussagen gab es gestern darüber, ob es einen konkreten Hinweis auf die Klinik gibt. BKA-Sprecher Norbert Unger verneinte dies. Es gebe eine generelle hohe Gefährdung für jüdische und israelische Einrichtungen. Dagegen sagte ein Berliner Polizeiführer, dass es angesichts der weiträumigen Absperrungen einen derartigen Hinweis oder einen anonymen Anruf gegegen haben muss. Denn auffällig sei, dass die Sicherheit vor anderen – weit symbolträchtigeren – Einrichtungen wie der Synagoge an der Oranienburger Straße oder dem Jüdischen Gemeindehaus in der Fasanenstraße nicht erhöht worden sind.

Auch der Ärztliche Direktor der Klinik, Uri Schachtel, glaubt an einen konkreten Hinweis auf seine Klinik. „Hätte es einen generellen Gefährdungshinweis gegeben, hätten wir die Sicherheit überall hochfahren müssen“, sagte auch ein leitender Beamter.

Wie berichtet, hatten BKA-Beamte am Freitag die Klinik-Leitung informiert, dass nach den Autobomben-Attentaten von Djerba und Karachi das Jüdische Krankenhaus in die Liste der besonders gefährdeten Objekte aufgenommen worden sei. Bei beiden Anschlägen waren mit Sprengstoff beladene Autos explodiert. „Von der Taktik her gehen die Absperrungen genau in diese Richtung“, hieß es bei der Berliner Polizei.

Die Klinik-Leitung betonte gestern, dass die Abriegelungen und Personenkontrollen keine Auswirkungen auf den Klinikbetrieb hätten. Jörn Hasselmann

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