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Berlin: Jugendgästehaus wird verkauft: Bezirksamt Wilmersdorf will das "Central" den Pächtern überlassen

Das bezirkseigene Jugendgästehaus "Central" an der Nikolsburger Straße 2-4 soll nun doch an die privaten Betreiber verkauft werden. Obwohl die CDU-Mehrheit zu Jahresbeginn einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) gegen die Veräußerung durchgesetzt hatte, entschied das ebenfalls CDU-dominierte Bezirksamt jetzt anders.

Das bezirkseigene Jugendgästehaus "Central" an der Nikolsburger Straße 2-4 soll nun doch an die privaten Betreiber verkauft werden. Obwohl die CDU-Mehrheit zu Jahresbeginn einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) gegen die Veräußerung durchgesetzt hatte, entschied das ebenfalls CDU-dominierte Bezirksamt jetzt anders. Finanzstadträtin Monika Thiemen (SPD) plant den Verkauf seit langem und verhandelte auch schon mit den bisherigen Pächtern. Gestern kündigte sie neue Gespräche und auch ein neues Verkehrswertgutachten an.

Zum möglichen Preis sagte die Stadträtin nur, sie rechne mit einer Millionensumme. "Mit einer Eintragung im Grundbuch wollen wir erreichen, dass es ein Jugendgästehaus bleiben muss." Zuvor hatte der baupolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Wolfgang Sadowski, eine mögliche Umwandlung in eine normale Pension bemängelt. Zudem kritisierte er, dass es keine Verkaufsausschreibung gibt und die SPD-Stadträtin den Preis wegen baulicher Mängel mindern will. In Teilen des Kellers steht seit 1993 zentimeterhoch Grundwasser, aus Kostengründen wurde der Schaden nicht beseitigt.

Die damalige Vize-Frakionschefin Anke Soltkahn hatte im Vorjahr sogar von einer "Kungelei" Monika Thiemens mit den Betreibern gesprochen und eine Akteneinsicht erreicht. Belege für den Vorwurf gibt es bis heute jedoch nicht.

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