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Jugendgewalt in Kreuzberg: Attackierte Lehrerin operiert

Nach der Prügelattacke eines zwölfjährigen Grundschülers ist die schwer verletzte Berliner Lehrerin am Mittwoch operiert worden. Die 62-Jährige hatte mehrere Knochenbrüche erlitten und will nun auf Schadensersatz klagen.

Berlin - Der Gesichts-Schädelbruch konnte gerichtet werden, teilte das Krankenhaus in Berlin-Friedrichshain mit. Der anderthalbstündige Eingriff sei reibungslos verlaufen, der 62-Jährigen gehe es den Umständen entsprechend gut. Die Patientin müsse allerdings noch mindestens eine Woche im Krankenhaus bleiben. Der Zwölfjährige aus einer libanesischen Familie hatte am Montag in einer Schule in Kreuzberg der Lehrerin gezielt mit der Faust ins Gesicht geschlagen, als sie einen Streit schlichten wollte.

Bildungssenator Klaus Böger (SPD) sicherte der Lehrerin am Mittwoch jegliche Unterstützung zu. Er äußerte zudem Bestürzung und Zorn über den Angriff auf die Frau. Böger habe Blumen ins Krankenhaus geschickt und in einem Brief gute Genesung gewünscht, sagte Bögers Sprecher Jens Stiller. Sobald die Ärzte es erlauben, will der Senator die Frau besuchen. Einen bereits angekündigten Besuch hatte er auf Anraten der Ärzte verschoben.

Die Verletzungen waren nach Angaben des Sohnes der 62-Jährigen deutlich schwerer als am Montag zunächst angenommen. Durch den heftigen Faustschlag erlitt die Frau mehrere Knochenbrüche im Gesicht. Dies sei schwere Körperverletzung, sagte der Sohn. Als Gutachter sei zu der Operation ein Experte von der Unfallklinik Marzahn hinzugezogen worden.

Die Familie will nun Zivilklage gegen den Täter einreichen und Schmerzensgeld und Schadenersatz einfordern. Der noch nicht strafmündige Schüler war nach dem Angriff seinem Vater übergeben und zunächst für zehn Tage vom Unterricht ausgeschlossen worden. (tso/dpa)

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