zum Hauptinhalt

Berlin: Jugendlicher schlägt fünf Lehrer auf dem Schulhof zusammen

16-jähriger Serientäter wollte Beleidigung seiner Freundin rächen

Ein Jugendlicher hat am Donnerstagvormittag auf dem Hof der Gustav-Heinemann-Oberschule in Tempelhof fünf Lehrer niedergeschlagen, weil sie eine Schülerin vor ihm schützen wollten. Der 16-jährige Savis, ein polizeibekannter Intensivtäter, wollte seine Freundin für eine Beleidigung „rächen“. Vorangegangen war ein kleiner Streit zwischen drei Mädchen aus der Schule: Irene aus der 8. Klasse fühlte sich von Melanie und Lena aus der 10. Klasse beschimpft. Am Donnerstag in der ersten großen Pause kam Savis nach Marienfelde, griff sich Melanie und zerrte sie gewaltsam über den Schulhof.

Als der stellvertretende Schulleiter Wolfgang Peißker hinzukam, schlug ihn der Jugendliche mit einer „Kopfnuss“ nieder, der Mann brach sich dabei das Nasenbein. Nacheinander kamen mehrere Lehrer ihrem stark blutenden Kollegen zu Hilfe – und wurden zu Boden geschlagen. Am Kopf verletzt wurde dabei der Oberstufenkoordinator, einem Physiklehrer wurde die Brille zerschlagen. Die beiden Helfer, die Savis dabei hatte, griffen nicht ein, der 16-jährige Bodybuilder schlug sich mit den fünf Männern allein.

Das Ganze geschah vor den Augen von etwa 1000 Schülern, sagte Schulleiter Karl Pentzliehn. Als Pentzliehn hinzukam und einem Lehrer zurief, das Schultor zu verriegeln und die Polizei zu holen, flüchteten die Drei. Doch ein Trupp Lehrer, Direktor Pentzliehn vorneweg, folgte, eine Polizeistreife stellte zwei der Flüchtenden 500 Meter weiter am Baußnernweg. Der 16-jährige Haupttäter soll einem Haftrichter vorgeführt werden, der 15-jährige Begleiter wurde wieder auf freien Fuß gesetzt.

Der 16-Jährige stammt aus einem der Länder des ehemaligen Jugoslawiens und ist der Polizei als Serientäter bekannt. Seine Akte sei lang, vor allem Raub und Körperverletzung, aber auch Drogendelikte. Entsetzt über die extreme Brutalität und Aggressivität des Jugendlichen ist Schulleiter Karl Pentzliehn. „Der hat mich völlig ungeniert bespuckt und mir gedroht, den Hals durchzuschneiden“, sagte Pentzliehn. Selbst als die Polizei da war, habe er Drohungen ausgestoßen.

Noch nie habe es Gewalt gegen Lehrer in seiner Schule gegeben – und nun gleich fünf verletzte Lehrer. Eines ist Rektor Pentzliehn wichtig: Die drei Schläger besuchten nicht die Oberschule. Die 1974 gegründete Gustav-Heinemann-Schule hat einen guten Ruf. Die „GHO“ veranstaltet Schulgespräche mit Prominenten, auch Bundespräsident Rau war schon in der Gesamtschule zu Besuch. Die direkte Umgebung ist eher schwierig, eine Hochhausgegend in Marienfelde, die Schule ist das letzte Gebäude vor der Stadtgrenze. Doch die meisten der 1270 Schüler kommen aus den „guten“ Vierteln Lichtenrade und Lichterfelde, sagt Pentzliehn.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false