zum Hauptinhalt

Berlin: Jugendlicher versank im Müggelsee

Polizei sucht mit Tauchern und Hubschraubern

Drei der vier Schwimmer schafften es gerade noch ans Ufer des Müggelsees. Ein 19-jähriger aber gilt seit Donnerstagmittag als vermisst: Mit Hubschraubern und Tauchern suchte die Polizei nach dem jungen Mann – bis zum Abend erfolglos.

Etwa 200 Meter hatten die vier Männer vom Ufer aus zurückzulegen. Ihr Ziel war eine Messinsel im Müggelsee, eine Art Floß für eine Wetterstation. Plötzlich sei einer der Schwimmer unter Wasser geraten und nicht wieder aufgetaucht, berichtete ein Polizeisprecher. Seine drei Begleiter schwammen zurück und erreichten entkräftet den Strand. Andere Badegäste kümmerten sich um sie. Berichte, einer von ihnen musste im Schilf wiederbelebt werden, bestätigten sich nicht.

Warum die vier jungen Männer nach 200 Metern im Müggelsee die Kraft verließ, ist unklar. Vielleicht seien sie in Panik geraten, als der vierte Schwimmer sank, so die Vermutung der Polizei. Die drei Überlebenden sind nicht verletzt; sie kennen den See, wohnen in Berlin. Sie schwammen allerdings an einer nicht bewachten, wilden Badestellen.

Die Zahl der Badeunfälle in Berlin und Brandenburg ist in diesem Jahr laut Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) höher als sonst. Grund sind der heiße Sommer und die deswegen vollen Badestellen. Vergangene Woche ertrank ein 23-Jähriger im Orankesee. Eine Statistik über Todesfälle gibt es in Berlin nicht. In Brandenburg seien bereits zwölf Schimmer ertrunken, sagte Eike Gläser, Sprecher der DLRG Brandenburg. Zum Vergleich: Im gesamten vergangenen Jahr waren es 19.

Grund für die Todesfälle, die Verletzungen und die vielen Unfälle sind laut Berlins DLRG-Sprecher Frank Villmow „die Klassiker: Alkohol, die Hitze und zu viel Essen im Magen“. Dabei sterben die Schwimmer nicht immer durch Ertrinken, sondern auch durch einen Kreislaufkollaps oder den Sprung in zu flaches Wasser. Kinder seien besonders gefährdet: „Kinder ertrinken leise“, sagt Villmow. „Sie müssen die ganze Zeit beaufsichtigt werden, und das nicht aus der Entfernung von der Wiese.“

Schwere Unfälle oder gar Todesfälle in den Frei- und Sommerbädern der Berliner Bäderbetriebe hat es diesen Sommer nicht gegeben, sagte Bädersprecher Matthias Oloew. Jedes Becken würden ein bis zwei Bademeister überwachen. Der letzte Todesfall liege mehr zehn Jahre zurück. sny/spa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false