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Berlin: Jugendlicher warf Messer auf Busfahrer

BVG-Mitarbeiter wurde schwer verletzt

Ein 16-Jähriger hat in der Nacht zu Sonntag einen Busfahrer der BVG mit einem Messer attackiert und den Mann schwer verletzt. Der Täter, ein Deutscher aus Spandau, konnte nach kurzer Flucht festgenommen werden. Er war polizeilich bisher nicht aufgefallen.

Der Jugendliche hat den Hals des 47 Jahre alten Busfahrers nur knapp verfehlt. Der Mann wurde mit einer stark blutenden Wunde am Oberkörper ins Krankenhaus gebracht. Der 16-Jährige wurde in der Nacht bei seinen Eltern abgeliefert. Haftgründe wie etwa Vorstrafen lagen nicht vor. Das Motiv ist unklar.

Der Täter war im Bus aus Pankow mitgefahren und gegen 23 Uhr 15 an der Endhaltestelle Jungfernheide ausgestiegen. Dort soll er dann versucht haben, einen Busreifen zu zerstechen. Als das nicht klappte, ging er zurück zur vorderen, noch geöffneten Tür und warf sein Messer auf den Fahrer. Der konnte noch den Notrufknopf drücken, wodurch Leitstelle und Polizei informiert wurden.

Zeugen soll es nicht geben; der 16-Jährige war allein unterwegs. Als die Beamten eintrafen, erhielten sie den Hinweis, der Junge sei in den verwinkelten Bahnhof geflüchtet. Der Junge war tatsächlich in den Tunnel gelaufen, wo er festgenommen wurde.

Der Busfahrer, der seit eineinhalb Jahren für die BVG-Tochter „Berlin Transport“ (BT) arbeitet, liegt noch im Krankenhaus. Es besteht keine Lebensgefahr. Bei der BVG ist man schockiert über die Messerattacke. „Bislang wurden unsere Fahrer nur mit Flaschen oder Fäusten traktiert“, sagte BVG-Sprecher Wazlak gestern. Man werde jetzt nachdenken müssen, wie man solche Angriffe verhindern oder zumindest erschweren könne. Eine Schutzscheibe hinter dem Fahrer, wie sie derzeit nach und nach in Berliner Busse eingebaut wird, hätte den Messerwurf nicht verhindern können. Völlig verglaste Kabinen gibt es beim Bus bislang nicht. Nicht nur die Brutalität der Angriffe steigt, auch die Zahl: Im Jahr 2005 gab es etwa 100 massive Attacken allein auf Busfahrer, 2004 waren es 90. Für dieses Jahr konnte die BVG keine Zahl nennen.

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