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Berlin: Junge Männer aus Frust beschossen

Prozess gegen Gastwirt wegen Mordversuchs.

Aus Frust und Ärger mit seiner Freundin soll Sebastian P. in Schöneberg auf junge Männer geschossen haben. Sie gaben ihm keinen Anlass, verlas die Staatsanwältin am Mittwoch die Anklage wegen versuchten Mordes. Der 28-jährige Gastwirt habe am 6. Oktober 2012 eine der Personen töten wollen. Eine Kugel traf den 22-jährigen Björn K. in den Rücken. Er sitzt bis heute im Rollstuhl.

Sebastian P. war drei Wochen nach den Schüssen an der Hohenstaufen- Ecke Goltzstraße festgenommen worden. Eine DNA-Spur an einer Bierflasche, die er in die Gruppe geworfen haben soll, und die Auswertung von Mobilfunkdaten führten zu dem Pächter eines Traditionslokals in Gatow. Er schwieg gegenüber der Polizei. Später aber soll er gegenüber einem psychiatrischen Gutachter von einer Art Unfall gesprochen haben: Es müsse sich ein Schuss gelöst haben oder mehrere, er könne sich das nicht erklären, er habe unter Einfluss von Drogen und Alkohol gestanden. Im Prozess will er sich am Montag zu den Vorwürfen äußern.

Das Versteck der mutmaßlichen Tatwaffe offenbarte P. erst kürzlich. Ermittler fanden den Revolver im Wald. Eine typengleiche Waffe war bei dem Mord an Burak B. benutzt worden. Der 22-Jährige war in der Nacht zum 5. April 2012 mit zwei Freunden unterwegs, als ein Unbekannter ohne Vorwarnung das Feuer eröffnete. Ob der Revolver, mit dem P. geschossen haben soll, auch die Tatwaffe im Fall Burak B. war, wird derzeit von Spezialisten geprüft.

Björn K. kam mit Freunden von einer Party, als P. auf der Straße Streit gesucht und einen Passanten auch bedroht haben soll. K. aber hatte nichts mit ihm zu tun, sagte der Anwalt des Opfers. Die jungen Leute seien auf dem Weg zur U-Bahn gewesen. „Er ist ein absolutes Zufallsopfer“, sagte sein Anwalt. Im Prozess ist K. Nebenkläger. Sein Platz aber blieb am ersten Tag leer. Er musste erneut operiert werden. K.G.

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