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Berlin: Junge Union Kreuzbergs auf Kurs Rechtsaußen. Die CDU reagiert verärgert auf Aufkleber-Aktion

Eine Aktion des Kreuzberger Kreisverbandes der Jungen Union erregt die Gemüter - auch in der CDU. "Deutschland muss in Kreuzberg wieder erkennbar sein", lautet das Motto.

Eine Aktion des Kreuzberger Kreisverbandes der Jungen Union erregt die Gemüter - auch in der CDU. "Deutschland muss in Kreuzberg wieder erkennbar sein", lautet das Motto. 20 000 ovale Aufkleber will der Kreuzberger CDU-Nachwuchs verteilen, erklärt der stellvertretende Vorsitzende Florian Graf. Keineswegs sei das eine nette Umschreibung für "Ausländer raus" und solle auch nicht so ausgelegt werden, wenngleich eine viel zu hohe Konzentration von integrations-unwilligen Ausländern die Hauptursache für den schlechten Zustand Kreuzbergs sei, so Graf.

"Wir werden diese Aktion nicht unterstützen", erklärte dagegen der Landesvorsitzender der Jungen Union, Thorsten Reschke. Er sei über diese Aktion nicht unterrichtet worden. Kreisverbände müssten nicht unbedingt alles dem Landesverband mitteilen. "Einen misslungeneren Zeitpunkt als diesen hätten sie sich nicht aussuchen können", sagte Reschke vor dem Hintergrund der starken Anteilnahme der Stadt Berlin am Schicksal der türkischen Erdbebenopfer. Außerdem vermisse er bei dieser Aktion konstruktive Vorschläge, wie sich die JU-Kreuzberg die Integration von Ausländern vorstelle. Auch von CDU-Mitglied Emine Demirbüken können die Kreuzberger Nachwuchspolitiker keine Unterstützung erhoffen. "Ich hätte den Kreuzbergern viel mehr Vernunft zugetraut", sagt die Ausländerbeauftragte von Schöneberg. Am Abend wollte sich der Landesvorstand der Partei mit der Aktion befassen.

suz

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