Die Junge Union in Reinickendorf verleiht ihren politischen Anliegen neuerdings zappelnderweise Ausdruck. Mit einem hauseigenen Harlem Shake wolle die Jugendorganisation der CDU zeigen, wie sehr ihnen und den Menschen in ihrem Bezirk Reinickendorf der Flughafen Tegel am Herzen liege, so teilte es Pressesprecher Sebastian Billerbeck dem Tagesspiegel mit. Dazu haben sie kurzerhand ein Video mit dem Titel „Wir sind voll auf TXL“ aufgenommen und ins Netz gestellt, in dem ein paar Mitglieder der JU Reinickendorf in einem kleinen, aber feinen Zehn-Mann-Flashmob unkoordiniert und chaotisch zu den bekannten Hip-Hop-Trap-Klängen des amerikanischen DJs Harry Rodrigues hüpfen, tanzen und mit allerhand Utensil um sich werfen.
"Eine trockene Pressemeldung war uns einfach zu langweilig", sagt Billerbeck. Gemeinsam mit dem Kreisvorsitzenden Björn Wohlert suchten sie nach einer "neuen Herangehensweise" an die Debatte rund um Tegel, um auf andere Art auf das Thema aufmerksam zu machen und so vielleicht auch jüngere Menschen mit ihrer Botschaft zu erreichen. Und die wäre: "Wir sind vollauf begeistert von Tegel."
Wie in ihrem Video anhand von drei Punkten aufgeführt, kämpft die Junge Union Reinickendorf deshalb erstens für die Entlastung Tegels durch die Verlegung eines Teils des Flugverkehrs nach Schönefeld. Mittelfristig soll die Offenhaltung des Flughafens für Verkehrsflieger erwirkt werden. Und auf lange Sicht gesehen fordern sie außerdem den Weiterbau und die Eröffnung des bereits teilweise angelegten U-Bahnhofs am Flughafen Tegel, der so eine bessere Verkehrsanbindung garantieren soll.
Junge Union Reinickendorf tanzt den Harlem Shake
Dabei hat sich der Harlem Shake im Netz bereits als Ventil für politische, persönliche aber auch für nicht ganz so ernst gemeinte Kundgebungen profiliert. Erst vor kurzem löste sich bei der Premiere des Films "Safe Haven" am Potsdamer Platz in Berlin der Kinosaal unter Anführung der Schauspieler Julianne Hough und Josh Duhamel in eine wilde Harlem-Shake-Party auf. Und auch die Aktivisten der Initiative "Schloss-Freiheit" protestierten mit ihrer Version des "Humboldt-Shakes" gegen den Bau des Berliner Stadtschlosses.

Ob das Flashmob-Experiment der JU Reinickendorf wie seine Vorgänger zum viralen Hit avanciert und die Botschaft damit weitläufig auf Facebook und Youtube verbreitet, ist allerdings noch unklar. Auf der Facebook-Seite der JU Reinickendorf haben bisher nur einige wenige für den TXL-Harlem-Shake ihren virtuellen Daumen nach oben gereckt. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
25 Kommentare
Neuester Kommentar