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Berlin: Junger Mörder schlug auf Wärter ein Sechs Monate Aufschlag

für Häftling Keith M.

Berlin - Die kriminelle Karriere des jungen Mörders brach auch in der Haft nicht ab: Keith M., der als 16-Jähriger den siebenjährigen Christian aus Zehlendorf tötete, saß am Mittwoch erneut vor Gericht. Es war bereits das vierte Verfahren nach seiner Verurteilung zur höchstmöglichen Jugendstrafe von zehn Jahren. Diesmal ging es um Körperverletzung und Beleidigung. M. wirkte gelassen. Doch er war erstmals kein Fall mehr für ein Jugendgericht. Am Ende gab es für den inzwischen 23-Jährigen weitere sechs Monate Haft.

„Er hat sich gehen lassen“, sagte der Verteidiger. M. habe sich in den Situationen ungerecht behandelt gefühlt. Die Vorfälle ereigneten sich im Herbst 2011 in der Strafanstalt. Er schlug einem Justizbediensteten einen Schnellhefter ins Gesicht und traf dabei einen weiteren am Arm. Er hatte sich geärgert, weil er den Fernseher in seiner Zelle ausschalten sollte. Einen anderen Angestellten betitelte er als „dreckigen Hurensohn“. M. habe sich entschuldigt und sei im Gefängnis zunächst mit zwei Wochen Arrest bestraft worden, sagte der Anwalt.

Im August 2005 hatte Keith M. einen Nachbarsjungen in ein Versteck gelockt. Er quälte den Siebenjährigen zu Tode – mit Schlägen, Tritten, einem Ast. Im Prozess soll der damals 16-Jährige gesagt haben, dass er schon immer jemanden töten wollte. Tatsächlich hatte er sich bereits zuvor unglaublich brutal verhalten. Er schlug auf drei Verkäuferinnen ein, verprügelte einen Schüler. Dafür wurde er zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Doch nur Monate später schlug er einen Bundeswehrsoldaten zusammen.

Keith M. sagte, es laufe derzeit „ganz gut“. Er mache eine Ausbildung. Doch er fiel auf – wegen Cannabis, Beleidigung, Bedrohung. Er kam stets mit Verwarnungen davon, weil er bereits die höchste Jugendstrafe hatte. Für den erwachsenen M. aber gibt es „Haftnachschlag“. K.G.

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