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Berlin: Jungunternehmen: Zwei Spezialisten für Problemlösungen

Matthias Klopp findet, dass Ideen wie Pizza sind. "Man schmeißt alles zusammen, gibt Energie dazu.

Matthias Klopp findet, dass Ideen wie Pizza sind. "Man schmeißt alles zusammen, gibt Energie dazu. Dann guckt man einfach, wie es schmeckt." Der 28-Jährige ist Mitgründer der Ideenagentur "Knack die Nuss". Zusammen mit seinem Kompagnon Martin Gaedt hat er sich darauf spezialisiert "Nüsse zu knacken", also Probleme zu lösen. Und damit haben sie die beiden vor eineinhalb Jahren selbstständig gemacht. Ob Marketingaktionen, neue Produkte, Namen oder Internetdienstleistungen: "Wir haben uns auf Lösungen spezialisiert."

Martin Gaedt, der Theologie studiert hatte, war schon immer "davon fasziniert, wer Ideen vermittelt und wie etwas Neues entsteht". Als er 1996 einen Wettbewerb zur Zukunftsarbeit für Jugendliche ausgeschrieben hatte, traf er auf den damaligen Betriebswirtschaftsstudent Matthias Klopp. Auch er war "gepackt von einer unersättlichen Neugier". Zwei Seelen, ein Gedanke. Schon bald boten sie Ideen-Workshops an Universitäten an. Inzwischen sind sie Tag und Nacht damit beschäftigt, zündende Ideen für ihre Auftraggeber zu finden. "Klein anfangen, groß rauskommen ist unser Motto", sagt Martin Gaedt. Deshalb befindet sich die Brutstätte der Ideen derzeit noch am Küchen- oder Schreibtisch. Vor einiger Zeit erhielten die beiden von einer Firma, die Software für Architekten herstellt, einen recht ungewöhnlichen Auftrag: Die Software-Firma war daran interessiert, die Teilnehmer eines Architekten-Treffens für ihre speziellen Produkte zu begeistern. "Vor allem sollten die Architekten Spaß haben bei diesem Treffen. Die Firma hat sich dann überlegt, dass ein Spiel eine zusätzliche Attraktion bieten könnte". Also machten sich die beiden Nussknacker tiefschürfende Gedanken, was für eine Art Spiel für diese Klientel das Richtige ist. Das Ergebnis: "Archiclick." "Wir haben rund 100 verschiedene Gebäude, die zum Teil verdeckt waren, per Computer präsentiert. Ziel war es, dass die Gebäude so schnell wie möglich erkannt wurden", erklärt Klopp. Das Spiel sei bei den Architekten grandios angekommen, "einige wollten sich das sogar privat besorgen." Dass es kaum noch Dinge gibt, die nicht schon in irgendeiner Form erfunden worden sind, wissen die beiden. "Die Kunst ist nur, dass man eine schon vorhandene Idee richtig einsetzt", sagt Gaedt. "Eis gab es, Stiele gab es, und dann hatte einer plötzlich die Idee: Eis am Stiel." Derzeit sitzen die beiden schon wieder an einer neuen Idee - diesmal für sich selbst. Vor kurzem haben sie eine zweite Firma mit dem Namen "Tellerrand" gegründet. Hier planen sie, Manager großer Unternehmen für eine Woche lang "über den Tellerrand schauen zu lassen". Die Ideenagentur arbeitet mit verschiedenen sozialen Einrichtungen zusammen. Sinn der Sache ist es, dass ein Manager beispielsweise eine Woche lang einen Obdachlosen begleitet und somit eine andere Sicht der Dinge bekommt." Noch ist nicht klar, wann das Projekt starten wird. Doch auch diese Nuss werden sie wohl knacken.

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